Hillesheim. Zum Lesen und zum Umgang mit Büchern kam Marianne Schuhn schon recht früh. Ein bücherschreibender Onkel schenkte ihr regelmäßig Geschichten - da war sie gerade sechs Jahre alt. Nach fast vier Jahrzehnten gibt sie die Leitung der Bücherei nun ab und ist erleichtert, dass eine junge Kraft aus dem Team in ihre Fußstapfen tritt. Der Nachfolgerin Karin Leuschen steht eine über Jahre geschulte sachkundige Mannschaft zur Verfügung. "Ich habe nicht lange überlegt und sofort zugegriffen, denn das Lesen hat mich schon immer fasziniert."Was 1969 mit der Übernahme der Leitung der Pfarrbücherei begann und mit der Stadtbücherei folgte, bekam mit dem Umzug ins neue Pfarrheim 1971 eine andere Priorität. "Wichtig waren uns die Heimbesuche bei älteren lesebegeisterten Menschen", erinnert sich die scheidende Leiterin an die Anfänge. Überaus effizient war der Zusammenschluss von Pfarr-, Stadt-, und Hauptschulbücherei im Jahre 1977 unter der Trägerschaft der Pfarrei Hillesheim. Nun flossen gleich aus drei Fördertöpfen Geldmittel zum Ankauf weiterer umfassender Lektüre. Marianne und Josef Schuhn versuchten mit gezielten Aktionen, ein Leserpublikum aller Altersklassen für die nun "Katholische Öffentliche Bücherei" zu erweitern. "Große Unterstützung bei unseren Vorhaben erhielten wir stets von Pastor Karl Kappel", schildert Marianne Schuhn das Verhältnis zum "Hausherrn". Ohne die Hilfe und Beratung ihres Mannes und die unermüdliche Bereitschaft der ehrenamtlichen Büchereihelfer hätte sie ihre umfangreiche Aufgabe kaum bewältigen können. Seit über 20 Jahren ist Maria Kloep im achtköpfigen Team dabei, lobt die Motivation der Leiterin und ist froh, selbst für das Allgemeinwohl etwas beizutragen. Mit Ehrennadeln und Medaillen aus kirchlichen und politischen Kreisen wurde das umsichtige Wirken der Leiterin mehrfach gewürdigt. "Die Harmonie im Team verdanken wir Ihrem kollegialen Stil", erklärt Richard Esc. Die Idee zur Gründung des "Bücherei-Ringes Hillesheim" mit Berndorf, Jünkerath, Lissendorf, Oberbettingen, Stadtkyll, Steffeln, Üxheim, Wasldorf und Wiesbaum ermöglichte das Ausleihen an verschiedenen Orten. Karin Leuschen möchte mit einer Mischung aus Bewährtem und mit Neuerungen ihr Amt führen. Wichtig erscheint ihr auch vor allem der Kontakt mit den Vorschulkindern. Einen persönlichen Wunsch hat sie auch: Sie möchte, dass die Sachbücher im Bestand mehr Beachtung fänden. In den Sommerferien kann im Teens-Club, der sich an 13- bis 16-Jährige wendet, nach erfolgter Lesung und Bewertung dreier Bücher ein Zertifikat erworben werden. Natürlich will man Marianne Schuhn nicht sang- und klanglos ziehen lassen. Eine feierliche Verabschiedung der alten und eine Einführung der neuen Leiterin der Bücherei sind vorgesehen.