Erinnerung an fast vergessenes Handwerk

Im vergangenen Jahr wurde in Hohenfels-Essingen die Dorfentwicklungs-Initiative gestartet. Die daraus entstandenen Arbeitskreise wollen etliche Projekte in Angriff nehmen, wie die Verkehrsberuhigung der B 410, die Neugestaltung des Brunnenplatzes und einen neuen Internetauftritt.

Hohenfels-Essingen. Nachdem der Gemeinderat beschlossen hatte, die Entwicklung von Hohenfels-Essingen mit verstärkter Initiative anzugehen, wurde dieses Vorhaben im Herbst vergangenen Jahres auf den Weg gebracht. Bei der Auftaktveranstaltung wurden zwei Arbeitskreise ins Leben gerufen, die sich Gedanken um die Entwicklung des Dorfs machen sollten.

Bei einem Treffen im Gemeindesaal haben sich nun zwölf Teilnehmer der Arbeitskreise (AK) getroffen, um die neuesten Entwicklungen in den Projekten (jenseits des bereits beschlossenen Baus eines Dorfgemeinschaftshauses) zu besprechen.

Chronik mit historischen Aufnahmen der Gemeinde



Rosemarie Hens und Albert Britz haben viele alte Fotos aus der Doppelgemeinde mitgebracht. Mit Begeisterung stöbert die Riege darin. Die Aufnahmen sollen in einer Chronik erscheinen. Hens erzählt: "Ende des 19. Jahrhunderts hat in den Mühlsteinhöhlen unterhalb der Grotte ein Eremit gelebt. Meine Großtante hat ihm Essen gebracht." Irene Rohles staunt: "Das wusste ich noch gar nicht. Hohenfels-Essingen hat so eine interessante Historie."

Britz zeichnet für den noch zu realisierenden Internetauftritt verantwortlich. Er meint: "Die Fragen zum Grundgerüst sollten wir klären. Das Auffüllen der Seiten ist dann ganz einfach." Für alle ist das Herausstellen der ehemaligen Mühlstein-Produktion sehr wichtig. Britz: "Wir müssen die Mühlsteine quasi wie Rohdiamanten schleifen, damit sie für Touristen ein Anziehungspunkt werden." Immerhin bietet die Doppelgemeinde bei 350 Einwohnern 80 Gästebetten an. Ortsbürgermeister Eul hat deshalb besondere Willkommens-Schilder im Visier: "Aus einem Felsblock soll ein Mühlstein im Teil herausgearbeitet werden.

Dieser Basaltstein soll an jedem Ortseingang aufgestellt werden mit dem Willkommens-Schild." Doch auch an die Neubürger denken die Arbeitskreis-Mitglieder. Andrea Braden hat einen Kalender erarbeitet. Sie sagt: "Darin sind alle Dorffeste mit Fotos und Terminen vermerkt, ebenso gibt es Erklärungen zu den Vereinen." Das Deckblatt ziert eine Luftaufnahme der Doppelgemeinde, wobei das Haus der Neubürger besonders markiert ist.

Eine Gruppe wird sich um die Treppe am Kriegerdenkmal kümmern. Architekt Gottfried Perings hat festgestellt: "Fast alle Stufen sind marode. Auch der hässliche Zaun sollte weg. Eine Absperrung ist nicht nötig." Blockstufen und Basaltpflaster sollen demnächst die sechs Meter breite Treppe bilden.

Auch den alten Brunnen im Ortsteil Hohenfels hat der AK im Blick. Die angrenzende Scheune soll als Gefahrenpunkt, weil sie in die B 410 ragt, abgerissen werden. Zeitgleich soll der dahinter verlaufende Bach in den Platz integriert werden. Um die starke Verkehrsbelastung auf der die Doppelgemeinde teilende B 410 zu senken, ist ein Treffen mit Vertretern der Straßenbaubehörde geplant. Doch nicht nur auf kommunaler Ebene soll die Dorferneuerung Wirkung zeigen. AK-Mitglied Herbert Nake meint: "Wir müssen noch verstärkt auf private Investoren zugehen und ihnen die Fördermöglichkeiten aufzeigen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort