Erst die Kinder, dann der Regen

Weil es während der Läufe für den Nachwuchs noch trocken blieb, durften sich die Jüngsten beim Gerolsteiner Stadtlauf über die meisten Zuschauer am Streckenrand freuen.

Gerolstein. (teu) "Noch zwei Minuten bis zum Start. Jetzt alle hinter die Zeitmessmatten!" Die Stimme des Moderators weist die Acht- bis Elfjährigen beim Gerolsteiner Stadtlauf freundlich, aber bestimmt darauf hin, die korrekte Startposition einzunehmen. Die Anspannung steigt: Noch zehn Sekunden, fünf, vier, drei, zwei, eins — dann feuert Gerolsteins Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz die Startpistole ab. So schnell sie können, laufen die Kinder los. Dass der Lauf über lange 1000 Meter führt, haben sie in diesem Moment vergessen. Am Streckenrand stehen Eltern, Bekannte und Verwandte, feuern die jungen Läufer an, und jeder will Erster sein. Das geht natürlich nicht. Sieger sind sie am Ende aber alle, bekommen eine Urkunde und ein Erinnerungsfoto.Schnellste über einen Kilometer ist überraschenderweise ein Mädchen: Stefanie Wio aus Bleialf lässt alle Jungen hinter sich und beeindruckt damit auch Schwartz. Ob es in ihrer Klasse denn Jungen gebe, die schneller seien als sie, fragt der Stadtbürgermeister. Ja, das schon, erklärt die Elfjährige. Aber die waren in Gerolstein nicht mit dabei.Stefanie Wio war am Samstag die Erste, bei der im Ziel die Zeit gemessen wurde. Vor den Rennen über einen Kilometer gingen aber bereits die Allerjüngsten auf eine halb so lange Strecke. "Es war schon ein bisschen anstrengend", erzählte Lea Zeimetz von ihrer Laufpremiere. Vor allem der Anstieg von der Gerolsteiner Stadthalle Rondell in die Fußgängerzone kostete Kraft. Aber auch die zweite Hälfte bergab hat ihre Tücken, weiß die Siebenjährige: "Ich hatte Angst, wenn ich schnell laufe, dass ich dann hinfalle."Wegen der Sommerferien waren bei der 23. Auflage des Gerolsteiner Stadtlaufs weniger Kinder und Jugendliche am Start als in den vergangenen Jahren. Die 300-Teilnehmer-Marke wurde allerdings noch knapp erreicht. Während der Nachwuchs noch im Trockenen lief, sorgte pünktlich zum Hauptlauf über zehn Kilometer leichter Regen für Abkühlung für die Läufer. Die Berieselung ließ allerdings auch die Zuschauer flüchten und drückte auf die Stimmung. Denn mit Regenschirm in der Hand applaudiert es sich nun mal schlecht.

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