Erst die Kinder, dann die Narren

Das Geheimnis ist gelüftet: Prinz Udo I. und Ihre Lieblichkeit Prinzessin Juliane I. aus dem Hause Thome werden die neuen Hillesheimer Regenten in der aktuellen Session.

 „Mer sin, wie mer sin“ – unter diesem Motto wollen Prinz Udo I. und Ihre Lieblichkeit Prinzessin Juliane I. am Samstag das Steuer des Narrenschiffs übernehmen. TV-Foto: Felicitas Schulz

„Mer sin, wie mer sin“ – unter diesem Motto wollen Prinz Udo I. und Ihre Lieblichkeit Prinzessin Juliane I. am Samstag das Steuer des Narrenschiffs übernehmen. TV-Foto: Felicitas Schulz

Hillesheim. "Wir hatten schon mal die Idee, Prinzenpaar zu werden, aber unser dreifacher Kindersegen ,verzögerte' vor etlichen Jahren das Vorhaben", erzählen der designierte Prinz Udo I. und Prinzessin Juliane I.

Nach dem langen Warten ging es nun aber flott. Noch bevor Gerd Knieps, Vorsitzender des Hillesheimer Karnevalsvereins (HKV), bei den beiden anfragen konnte, teilten sie ihm bereits mit, dass sie sich um das höchste Amt der Beispielstadt in der fünften Jahreszeit bewerben wollen. Jetzt ist es perfekt, und die designierten Regenten geben auch gleich ihr Motto preis: "Mer sin, wie mer sin."

Bereits im Kindergartenalter begann ihre Liebe zum Karneval. Juliane begann als Schneemann und war später lange Jahre als Gardemädchen in Jünkerath aktiv. Udo erinnert sich an sein erstes Kostüm: "Als Dreijährige haben meine Zwillingsschwester Elke und ich uns als Clowns verkleidet." Doch da war noch mehr: Bei Kindersitzungen zog es ihn unweigerlich in die Bütt. Auch an seine Oma Änni Thome erinnert er sich noch gut, "wenn sie als Möhne stets gut gelaunt zum Weiberkaffee ging".

Seit Jahrzehnten mischen die Thomes in der fünften Jahreszeit in Hillesheim an allen Ecken und Enden, auf allen Ebenen mit - doch einen Prinzen haben sie bislang noch nicht gestellt. Udo erinnert sich: "Mein Vater Werner war etliche Jahre Vorsitzender im HKV und wollte nach Niederlegung des Amtes gern Prinz werden. Doch der lang gehegte Herzenswunsch ging durch seinen frühen Tod nicht mehr in Erfüllung." Dafür tritt nun "Udo vom Berg aus der Ornithologensiedlung" mit seiner Juliane an. Beide fiebern bereits der offiziellen Inthronisierung am 22. November zu, die Session finden sie dennoch zu kurz.

Der Hofstaat wird aus der Familie rekrutiert



"Ist man als Prinz feierlich inthronisiert, kommt ein Monat Ruhepause, wo nichts Närrisches passiert, außer dass man sich Hoheit nennen darf", sagt Udo und kündigt für die heiße Phase auch einen heißen Auftritt an: "Beim Jubiläumsauftritt anlässlich zehn Jahre Roter Hahn werde ich das Prinzenbein schwingen."

Für ihren Hofstaat brauchten die angehenden neuen Tollitäten keine Suchanzeige aufzugeben, denn alle Geschwister des Prinzen und ein Großteil aus den in Hillesheim ansässigen Thome-Familien werden ihn mit 30 Personen bilden. Da haben besonders die Schneiderinnen viel zu tun, denn für jedes dieser Kostüme müssen fünf Meter Stoff verarbeitet werden.

Das Kleid der Prinzessin in den Traditionsfarben Rot-Weiß der "Helleshemer" nähte Julianes Mutter Maria Bach. Damit war sie fast drei Wochen beschäftigt. "Wir freuen uns über jegliche Hilfeleistung", sagt Juliane Thome und spricht auch sogleich ein großes Dankeschön aus. Denn etliche Vereine haben sich bereits mächtig ins Zeug gelegt, wie die "Oldtimer" beim Wagenbau.

Und auch die Leibgarde des Prinzen steht: Sie rekrutiert sich aus Kameraden der Feuerwehr, wenn Udo I. in dieser Session als mittlerweile fünfter Prinz aus den Reihen der Wehr das Zepter schwingt.

Erstmalig ist ein Adjutantenpaar im Einsatz. Als solches fungieren Marita Großmann und der Bruder des Prinzen, Jürgen Thome. Er diente in dieser Funktion schon etlichen Hoheiten und versucht, die "Untertanen" auf gebührenden Abstand zu halten.

Als Überraschung übte die jüngste Tochter des Prinzenpaares, Elena (11), heimlich einen Solotanz ein, den sie bei der Inthronisation auf der Bühne ihren Eltern als Geschenk präsentiert. Aber das ist noch ein Geheimnis...

Die HKV-Prinzenproklamation ist am Samstag, 22. November, um 18.11 Uhr im Hotel Augustiner-Kloster.

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