Es muss ja nicht erst was passieren

Am hohen Gefahren-Potenzial der Bushaltestelle am Bahnhof Oberbettingen zweifelt niemand. Die Bahn lenkt nach Verhandlungen ein und verkauft Areal an Stadt Hillesheim, damit eine neue Buswende-Schleife gebaut werden kann. An den Kosten von 31 000 Euro soll sich das Land mit 85 Prozent beteiligen.

 3200 Quadratmeter Grünfläche zwischen neu gebautem Bahnsteig und der Kreisstraße wird die Stadt Hillesheim von der Bahn kaufen, um darauf für 31 000 Euro eine Buswende-Schleife mit Haltestelle zu bauen. So soll die Sicherheit für die 200 Schüler erhöht werden. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

3200 Quadratmeter Grünfläche zwischen neu gebautem Bahnsteig und der Kreisstraße wird die Stadt Hillesheim von der Bahn kaufen, um darauf für 31 000 Euro eine Buswende-Schleife mit Haltestelle zu bauen. So soll die Sicherheit für die 200 Schüler erhöht werden. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Oberbettingen. Exakt sieben Fahrzeuge passen auf den Park&Ride-Platz am Oberbettinger Bahnhof. Oft ist aber mehr Platz nötig. Dann parken die Pendler auf dem Areal der Bushaltestelle oder den Seitenstreifen.

Fatal für die täglich zwölf frequentierenden Buslinien, weil auch auf der unmittelbar angrenzenden Kreisstraße viel los ist. Morgens und mittags stürmen jeweils bis zu 200 Schüler, die an der Bahnlinie entlang der Kyll wohnen und die Hillesheimer Realschule besuchen, vom Zug zum Bus und umgekehrt.

Felix (17 Jahre) aus Mürlenbach sagt: "Täglich kommt es zu gefährlichen Situationen. Vor allem, wenn die Fahrgäste des einen Busses noch nicht weg sind und der nächste schon kommt."

Dann bahnen sich die Schüler ihren Weg zum Gleis zwischen parkenden Autos und haltendem Bus auf der einen Seite sowie auf der Kreisstraße rasenden Fahrzeugen auf der anderen Seite.

Tobias (16 Jahre) aus Gerolstein ergänzt: "Wegen der vielen parkenden Autos müssen die Busse oft bis zum Industriegebiet Richtung Niederbettingen fahren, damit sie wenden können."

Manfred Mayer von den Rhein-Mosel-Verkehrsbetrieben erklärt: "Wegen der großen Gefahren gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder eine neue Haltestelle bauen oder die jetzige nicht mehr anfahren." Er freue sich über die Zusage, dass die erste Variante umgesetzt würde, denn "es muss ja nicht erst was passieren, bis reagiert wird".

Obwohl der Bahnhof der Ortsgemeinde Oberbettingen zugeschrieben wird, gehört er zum Areal der Stadt Hillesheim. Erster Stadtbeigeordneter Klaus Blech: "Wir sind froh, dass wir uns mit der Bahn einigen konnte, bevor sie das Bahngebäude samt angrenzenden Flächen verkauft hat. Dann hätten wir das Nachsehen gehabt."

Doch die Verhandlungen dauerten. Zunächst forderte die Bahn einen Quadratmeterpreis von über vier Euro. Erich Eich vom Hillesheimer Bauamt: "Nach etlichen Terminen lenkte die Bahn ein, und wir konnten einen Pauschalpreis von 1000 Euro für die 3200 Quadratmeter vereinbaren." Zum Vergleich: Die ehemalige Bahntrasse für den Ausbau zum Radweg kostete 25 Cent je Quadratmeter.

Der Plan für den Bau der neuen Buswende-Schleife mit Haltestelle steht. Eich: "Quasi zwischen dem neuen Bahnsteig, 30 Meter vom Parkplatz in Richtung Niederbettingen entfernt, und der Kreisstraße soll die Buswende-Schleife gebaut werden."

Bei einer Ausschreibung war ein Unternehmen mit 25 000 Euro der günstigste Anbieter. Einschließlich Grunderwerbssteuern, Vermessungsgebühren und Areal rechnet Eich mit Kosten von 31 000 Euro. Davon soll das Land 85 Prozent übernehmen.

Den Antrag stellte Hillesheim am 20. August. Rolf Schäfer vom Landesbetrieb Mobilität gibt sich optimistisch: "Grundsätzlich ist mit der Bewilligung zeitnah zu rechnen. Theoretisch kann das Projekt dieses Jahr noch gebaut werden."

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