Für die Kleinen was Großes schaffen

In acht Arbeitsprojekten gestalten Eltern und Erzieherinnen der Kindertagesstätte (Kita) Kunterbunt in Hillesheim bis März 2009 das Außenareal um. Auf 1000 Quadratmetern entsteht nach professionellen Plänen ein Natur-Bewegungsraum. Die Kosten von 70 000 Euro teilen sich je zur Hälfte die Verbandsgemeinde Hillesheim und die Forstverwaltung.

Hillesheim. "Wir haben selbst Beton gemacht. Ohne Mischer!" erklärt Christof Treitges. Der Sechsjährige ist mit Feuereifer dabei. Ebenso wie die Geschwisterkinder Sophia Weber (7 Jahre) und Nils Böhnke (9 Jahre). Die vierjährige Anna Weber meint voller Vorfreude: "Der neue Sandspielplatz wird klasse." Nils erinnert sich derweil an seine Kindergartenzeit. Er sagt: "Wir sind am liebsten in den Bäumen rumgeklettert. Schön, dass so viele Bäume stehen bleiben." Kita-Leiterin Doris Rosenbaum erklärt: "Bei der Planung wurden viele Kinderwünsche berücksichtigt. Viele lieben die Bäume." Landschaftsarchitektin Jessika Lüdenbach vom Kölner Planungsbüro "Stadt und Natur" ist beim Arbeitseinsatz dabei. Sie kennt jedes Detail der Neugestaltung des großen, 35 Jahre alten und maroden Außengeländes zum Naturspielplatz. Lüdenbach: "Der Sandbereich wird mit Folie ausgelegt, die mit Rundhölzern und Steinen eingefasst wird." Einige Väter setzen tatkräftig ihre Vorgaben um. Landolf Abt, Clemens Roeser und Frank Jonas haben sich den Aufbau der Hangrutsche vorgenommen. Unisono sagen sie: "Die gemeinsame Arbeit macht Spaß. Für unsere Kinder tun wir es gerne." Eine Mütter- und Erzieherinnen-Riege verteilt Mutterboden. Ein Quartett hebt die Fundamente für eine Pergola aus. Dagmar Bütenbender zückt den Zollstock und verkündet: "90 Zentimeter - geschafft!" Kita-Leiterin Rosenbaum wuselt hin und her. Sie ist die "gefragteste" Frau. Wo ist Herr Jacobi? Liegen da Rohre im Erdreich? Wie viel Beton muss her? Mit einem Anflug von Galgenhumor resümiert sie: "Ich krieg zwar noch graue Haare über den Handel, aber es macht Spaßfür die Kinder was Großes zu schaffen." "Schreck, die Muffen für die Rohr-Sprechanlage sind falsch. Was jetzt?" unterbricht sie eine Kollegin. Rosenbaum geht zu Thomas Mörsch. Ein Papa, der zum "Herrn der Rufanlage" wird. Grübelnd macht sich Mörsch ans Rohrsystem, das rund ums Gebäude im Außenbereich eine Sprechanlage für die Kinder werden soll. Der gelernte Anlagenbauer meint: "Es passt nicht ganz, aber das kriegen wir schon hin." Auch im Inneren des Gebäudes wird gearbeitet. Eine "Mama-Kolonne" streicht Flure und Gruppenräume. Rosenbaum ist begeistert vom großen Engagement der zwei Dutzend Elternteile. Bei einem Lehrgang über Bewegungskindergärten war die Idee zur Umgestaltung gekommen. Ein Antrag bei der Verbandsgemeinde als Träger sei "sofort bewilligt" worden. Die Kosten von rund 70 000 Euro teilen sich Träger sowie die Aktion "Forst und Natur". Allerdings kommen die letzten 35 000 Euro nur dann, wenn das Projekt mit Elterninitiativen absolviert wird.

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