Für einen gelungenen Wiedereinstieg

Beim Orientierungskurs der Katholischen Erwachsenenbildung ziehen die Teilnehmerinnen zur Halbzeit ein positives Fazit. Sie alle möchten in die Berufstätigkeit zurückkehren.

 Zurück in den Beruf: Rita Novaki (Zweite von rechts) ist Projektleiterin des Orientierungskurses für Frauen. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Zurück in den Beruf: Rita Novaki (Zweite von rechts) ist Projektleiterin des Orientierungskurses für Frauen. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Gerolstein. Die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Westeifel und die Weiterbildungsgesellschaft (WBG) bieten zurzeit als gemeinsames Projekt einen Kurs für Frauen an, die einen Wiedereinstieg in das Berufsleben planen. Leiterin des Orientierungskurses ist die Diplom-Betriebswirtin Rita Novaki.

"Ich habe jeden Tag zu Hause genossen, aber jetzt will ich etwas für meine zweite berufliche Phase tun", erklärt die 46-jährige Marianne Pick aus Birgel, als der Trierische Volksfreund die Kursteilnehmerinnen während ihres Vormittagsunterrichts besucht. Marianne Pick ist Bankkauffrau, war aber wegen ihrer beiden Kinder und der Pflege ihrer Eltern und Schwiegereltern in den vergangenen 15 Jahren nicht berufstätig. Ihre Motivation sei groß, denn sie habe ja noch einiges an Arbeitszeit vor sich. "Ich hoffe, dass ein Arbeitgeber mir noch mal eine Chance gibt", erklärt sie, "am liebsten als Teilzeitkraft in einer Bank oder in einem artverwandten Betrieb." Den Orientierungskurs bezeichnet Marianne Pick als "eine ganz tolle Sache". Begeistert spricht sie von der sehr guten menschlichen Führung und fachlichen Schulung und dem Gewinn an Selbstbewusstsein.

"Das ziehe ich für mich durch", sagt auch eine 44-jährige Kursteilnehmerin aus Hillesheim. Die Kinderkrankenschwester und Mutter von zwei Söhnen sagt jetzt zur Halbzeit: "Es läuft super-klasse-gut." Das Gemeinschaftsgefühl sei groß, und das Konzept "könnte besser nicht sein", erklärt sie. Auch sie wolle auf alle Fälle zurück ins Berufsleben, vielleicht als Kinderkrankenschwester, möglicherweise als Familienpflegerin. Diesen Beruf lernen sie und die anderen Teilnehmerinnen gerade kennen bei einem Vortrag von Gabriele Piccolo, Einsatzleiterin beim Caritasverband Westeifel.

Projektleiterin Rita Novaki erklärt dem TV den Kurs und das Konzept: Die Orientierungsmaßnahme richte sich an Frauen nach einer mindestens dreijährigen Familienphase, die keine Leistungen nach Hartz IV erhalten und die ein neues, dauerhaftes Beschäftigungsverhältnis anstreben. Der Kurs dauert ein halbes Jahr. In dieser Zeit sind die Frauen montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr im Unterricht im Mehrgenerationenhaus oder im Haus der WBG. Auf dem 410 Unterrichtsstunden umfassenden Plan stehen als Schwerpunkte Kommunikation und Bewerbertraining, EDV-Schulung, Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Arbeitsrecht, Ehe- und Familienrecht, Sozial- und Rentenrecht, Buchführung und Zeitmanagement. Außerdem absolvieren die Teilnehmerinnen in einem oder zwei Betrieben ein zweiwöchiges Ganztags- oder ein vierwöchiges Halbtagspraktikum. Zudem gab es schon eine Betriebsbesichtigung, ein Besuch des Landtags ist geplant.

"Unwahrscheinlich zufrieden" sei sie mit dem bisherigen Verlauf, sagt Rita Novaki und bescheinigt den zwölf Frauen im Alter von 40 bis 52 Jahren aus dem Landkreis Vulkaneifel und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm "Energie, Dynamik, Engagement und Offenheit".

August 2009 startet der nächste "Orientierungskurs für Frauen" bei der KEB Prüm, Telefon 06551/965560, oder WBG Gerolstein, 06591/660.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort