Fast schon ein alter Hase

GEROLSTEIN. Egbert Fikowski (42) ist neuer Kommandeur der Gerolsteiner Fernmelder – und dennoch vielen bekannt. Denn er ist seit bereits zwei Jahren in der Eifelkaserne. Also Neuling und alter Hase zugleich.

"Meine Soldaten kennen mich, ich kenne sie und weiß demnach, was ich ihnen aufbürden kann", sagte Oberstleutnant Egbert Fikowski (42) kurz nach seiner Ernennung vom Stellvertreter zum neuen Kommandeur des Führungsunterstützungsbataillons 281 in Gerolstein. Ein paar Tage später ist trotz der "verantwortungsvollen Aufgabe" (Stichwort Auslandseinsätze, Anm.d.Red.), wie er betont, beinahe schon Alltag eingekehrt. Denn komplett neu zurechtfinden muss sich der 42-Jährige nicht. Aber umziehen ins größere Chefbüro. Und sich im Umgang mit dem grünen Stift vertraut machen, der ausschließlich dem Kommandeur vorbehalten ist. "Meine erste Amtshandlung damit? Ich habe einen Urlaubsantrag unterschrieben", berichtet der gebürtige Niedersachse, der in Hameln das Licht der Welt erblickte. Also zum Start gleich einmal jemanden froh gemacht. Froh ist er auch selbst, denn "das ist mein Traumjob, er krönt meine bisherige Laufbahn", sagt der 42-jährige zweifache Familienvater, der bereits sieben Umzüge und noch mehr "Verwendungen", wie es im Militärdeutsch heißt, hinter sich hat. Die reichen vom Grundwehrdienst und der Ausbildung zum Reserveoffizier in einer Instandsetzungseinheit über die klassische Laufbahn als Fernmelde-Offizier (Zugführer und Kompaniechef inklusive) bis hin zu bundeswehrinternen Aufgaben als Personalchef und: Lehrer. Denn Fikowski hat bei der Bundeswehr auch Pädagogik studiert. "Weil mich der Mensch interessiert und weil ich, solange ich denken kann, stets zwei Berufswünsche hatte: Offizier und Lehrer." Kein Wunder, sei er doch "vorbelastet". So sei sein Vater Lehrer gewesen und habe ihn von Klasse eins bis drei unterrichtet. "In einer kleinen Dorfschule, die in einem großen Fachwerkgebäude untergebracht war, wo wir auch wohnten und ich daher nur zehn Meter Schulweg hatte." Und nun, als Kommandeur und somit verantwortlich für derzeit 842 Soldaten, sind seine beiden Berufswünsche auf einmal in Erfüllung gegangen. Dass das in der Eifel ist, empfindet Fikowski zudem als angenehm. Erstens sei der Weg zu seiner Familie, die seit 2001 in der Nähe von Bonn wohnt, nicht allzu weit. Daher fährt er auch "ein bis zweimal unter der Woche" nach Hause. Zweitens mögen sowohl er als auch seine Frau und seine beiden Söhne (8 und 11 Jahre) die Landschaft. "Wir machen am Wochenende regelmäßig Ausflüge mit dem Rad oder zu Fuß und kennen uns in der Eifel relativ gut aus." Und wenn er wochentags in Gerolstein bleibt, dann setzt er sich mit dem ein oder anderen Kollegen nach Dienstschluss in Marsch oder aufs Rennrad oder Mountain-Bike, um die Eifel zu erkunden. Unter anderem zum Wasserfall nach Nohn oder dem Weinberg bei Berndorf, bekanntermaßen der Geburtsstätte der Eifel-Krimis. Auch damit hat Fiwoski wieder zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Denn erstens lese er gerne, und zweitens sei er "leidenschaftlicher Sportler", bekennt der schlanke, hochgewachsene Mann. Auf die Frage nach seiner exakten Körpergröße antwortet er: "1,96 Meter und Schuhgröße 49." Doch dass er auf großem Fuß lebe, wie er scherzhaft meint, nimmt man dem eher zurückhaltenden Niedersachsen allenfalls wörtlich, nicht aber im übertragenen Sinn ab.

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