Freie Fahrt für Pendler

Günstige Tarife für Pendler, freie Fahrt mit Kölner Bussen und Straßenbahnen beim Kauf eines Tickets für Veranstaltungen in der Domstadt: Da die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) zum Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) gehören, profitieren Pendler und Reisende, die ab Gerolstein in Züge nach Köln steigen, von der Kooperation. Ende 2009 steigen die KVB aus dem Verbund aus. Trotzdem bleibt alles beim Alten.

 Bis zum Gerolsteiner Bahnhof reicht der Regionalverband Rhein-Sieg (VRS), was günstigere Tarife für Pendler und Ausflügler bedeutet. Obwohl die Kölner Verkehrsbetriebe Ende 2009 aus dem VRS aussteigen, ändert sich für die Fahrgäste nichts. In der Tarifgemeinschaft gelten die VRS-Tickets auch weiter, wenn in Köln auf Busse oder Straßenbahnen umgestiegen wird. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Bis zum Gerolsteiner Bahnhof reicht der Regionalverband Rhein-Sieg (VRS), was günstigere Tarife für Pendler und Ausflügler bedeutet. Obwohl die Kölner Verkehrsbetriebe Ende 2009 aus dem VRS aussteigen, ändert sich für die Fahrgäste nichts. In der Tarifgemeinschaft gelten die VRS-Tickets auch weiter, wenn in Köln auf Busse oder Straßenbahnen umgestiegen wird. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Gerolstein. Auf den meisten Tickets zu Veranstaltungen in Köln steht "Eintrittskarte ist Fahrausweis im VRS (2. Klasse)". Damit war die Zugfahrt im normalen Eintritt eingeschlossen. Ein lukratives Bonbon. Von Köln aus bis Gerolstein gehören alle Zustiegsorte zum VRS. Auch die vielen Berufspendler aus der Eifel profitieren vom VRS, denn etliche arbeiten nicht unmittelbar im Umfeld der Kölner Bahnhöfe. Sie steigen in KVB-Busse oder -Straßenbahnen um. Der Ausstieg der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) aus dem Verkehrsverbund zum 31. Dezember 2009 schockte zunächst. KVB-Pressesprecher Joachim Berger beruhigt: "Für die Fahrgäste ändert sich nichts. Die Tarifgemeinschaft wird nicht in Frage gestellt." Er beteuert ausdrücklich, dass es "keinen Rückschritt in der erfolgreichen Entwicklung im Nahverkehr der vergangenen 20 Jahre geben werde". Der Vertrag sei gekündigt worden, weil die KVB Einfluss behalten wollten. Für die Fahrgäste ist diese Aussage zunächst unverständlich, weil sie mit Strukturen im Hintergrund zu tun hat. Zum 1. Januar trat in Nordrhein-Westfalen eine Novellierung des Gesetzes über den Öffentlichen Nahverkehr in Kraft. Daraufhin wurde der Zweckverband "Nahverkehr Rheinland" (NVR) gegründet. Kreisverwaltung behält Entwicklung im Auge

Gab es ehemals im Nachbar-Bundesland neun Verkehrsgebiete, sind es jetzt nur noch drei große. Der NVR entstand aus den Verkehrsverbünden Rhein-Sieg und Aachen. Die KVB sind eines der 37 Partnerunternehmen. KVB-Sprecher Berger: "Beim NVR geht es um die Übertragung von Aufgaben. Der Zweckverband soll den Nahverkehr organisieren, was vorher mehrere Entscheidungsträger gemacht haben." Es müssten zusätzliche Strukturen geschaffen werden, die die Mitwirkung einzelner Verkehrsbetriebe offen ließe. Die KVB wollen ihren Einfluss behalten. Immerhin kommen durch den erweiterten Wettbewerb immer neue Unternehmen zum Verkehrsverbund hinzu; zuletzt die Transregio Deutsche Regionalbahn GmbH, die künftig die Bahnlinie Köln-Bonn-Koblenz-Mainz betreiben wird. Die Kreisverwaltung Vulkaneifel behält derweil für ihre Bürger die Angelegenheit im Auge: "Sollten weitere Änderungen geplant werden, wurde uns rechtzeitige Information versprochen."

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