Freie Fahrt in Wiesbaum

In und um Wiesbaum sollen die Kreisstraßen 10 und 75 ausgebaut werden. In mehreren Bauabschnitten soll das 620 000 Euro teure Straßenbauprojekt in der Ortslage ausgeführt werden. Dafür sind Vollsperrungen nötig. In der Ratssitzung am Dienstag, 31. Juli, werden noch Details besprochen, eines steht aber schon fest: 91 300 Euro müssen die Bürger bezahlen.

 Die Kreisstraßen 75 und 10 werden ab September innerorts von Wiesbaum für 620 000 Euro komplett neu ausgebaut. Der Standort des Denkmals aus dem 14. Jahrhundert (links im Hecken-Karree) war dabei umstritten. Nach heftigen Diskussionen bleibt es doch, wo es ist. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Die Kreisstraßen 75 und 10 werden ab September innerorts von Wiesbaum für 620 000 Euro komplett neu ausgebaut. Der Standort des Denkmals aus dem 14. Jahrhundert (links im Hecken-Karree) war dabei umstritten. Nach heftigen Diskussionen bleibt es doch, wo es ist. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Wiesbaum. An der Notwendigkeit der Sanierung der Kreisstraße 10 und 75 in und um Wiesbaum zweifelt niemand. So erläutert der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hendrig Hering (SPD) in einer Presseerklärung: "Der Straßenausbau ist dringend erforderlich, weil der heutige Zustand durch zahlreiche Flick stellen, den fehlenden frostsicheren Aufbau und eine unzureichende Straßenentwässerung nicht mehr den Anforderungen eines sicheren Verkehrsablaufs entspricht." Das Land hat dem Landkreis Vulkaneifel 248 500 Euro Zuschuss zu dem Kreis-Anteil von 465 000 Euro bewilligt. Die Verbandsgemeindewerke übernehmen 18 000 Euro, und an der Ortsgemeinde bleiben noch 137 000 Euro der Gesamtsumme von 620 000 Euro hängen. Davon werden zwei Drittel auf die Bürger umgelegt, den Rest, 45 700 Euro, bezahlt die Gemeinde. Die bekommt auch einen Landes-Zuschuss: 27 000 Euro sind schon bewilligt. Die 91 300 Euro, die auf die Bürger nach dem Prinzip des wiederkehrenden Beitrags umgelegt werden, werden auf drei Jahre verteilt. Erich Eich, zuständiger Sachbearbeiter im Hillesheimer Rathaus, rechnet vor: "Das wird jeweils 17 Cent je Quadrat meter beitragspflichtige Fläche in den Jahren 2008, 2009 und 2010 ausmachen. Fällig werden die Beiträge jeweils am 1. Juli." Ortsdurchfahrt soll im Frühjahr fertig sein

Ortsbürgermeister Jakob Blum befürwortet diesen Abrechnungsmodus: "Es ist okay, dass alle Bürger bezahlen, denn jeder nutzt die Kreisstraßen. Außerdem hat sich dieses Verfahren schon beim ersten großen Bauabschnitt bewährt." Vor einigen Jahren ist die K 75 in Richtung Birgel in der Ortslage komplett erneuert worden. "Wir sind insgesamt fast zehn Jahre dran. Es muss gemacht werden", sagt Blum. Eich ergänzt: "Im nächsten Frühjahr hat Wiesbaum eine saubere Ortsdurchfahrt." Im September will die Firma Backes aus Auw, die den Auftrag erhielt, mit dem Ausbau der K 10 von der Einbiegung der L 26 aus Richtung Hillesheim bis zur Abzweigung in der Ortsmitte in Richtung Birgel beginnen. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis November dauern. Nach der Winterpause soll mit dem Ausbau der K 75 in der Ortsmitte von der Abzweigung Birgel bis Ortsende Richtung Higis/Gewerbegebiet begonnen werden.In der Planung war der Standort des Fritz-von-Wille-Denkmals aus dem 14. Jahrhundert in der Ortsmitte heftig diskutiert worden. Blum erklärt: "Es bleibt jetzt, wo es ist. Die Straßenplaner wollten es verschieben, aber die Ortsgemeinde und die Denkmalpfleger haben sich durchgesetzt." In der Planungsphase war auch über den zeitgleichen Ausbau der maroden Straßenzüge Brühl- und Kirchstraße innerorts gesprochen worden. Auch diese Kosten, die noch nicht ermittelt sind, wären auf die Bürger umgelegt worden. Blum erklärt: "Wir haben den Ausbau dieser zwei Ortsstraßen zurückgestellt, damit die Bürger nicht zu sehr belastet werden." Beitragssachbearbeiter Eich meint: "Die Leute müssen finanziell auch mal Luft holen können." Er rechnet mit nicht unerheblichen Kosten für den Ausbau der zwei Ortsstraßen, da sie "von Grund auf neu gemacht werden müssen, weil der Unterbau marode ist".

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