Gebühren-Erhöhung ist vom Tisch

Die Kanal- und Wassergebühren in der Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein bleiben stabil. Die Verbandsgemeindewerke legen einen ausgeglichenen Haushalt für beide Betriebszweige vor. Der Bauausschuss der VG hat bereits zugestimmt. Vom VG-Rat wird das gleiche Votum erwartet.

 Wasser von oben und Wasser von unten: Bei starkem Regen schweißen Thomas Duckert und Andreas Krämer von der Firma Cordel-Bau unter einer Plane in Berlingen Leitungen zusammen. Markus Schmitz von den Wasserwerken beobachtet wie die ehemals zwei Endleitungen vor der Berlinger Mühle zu einem Ringsystem verbunden werden. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Wasser von oben und Wasser von unten: Bei starkem Regen schweißen Thomas Duckert und Andreas Krämer von der Firma Cordel-Bau unter einer Plane in Berlingen Leitungen zusammen. Markus Schmitz von den Wasserwerken beobachtet wie die ehemals zwei Endleitungen vor der Berlinger Mühle zu einem Ringsystem verbunden werden. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Gerolstein. (vog) Seit Januar 2003 zahlen Bürger der VG Gerolstein für einen Kubikmeter Wasser 1,10 Euro und für die Entsorgung seit Januar 2004 1,53 Euro. Die Mitglieder des VG-Bauausschusses zeigten sich alle erfreut darüber, dass die Gebühren stabil bleiben. Karl Servatius, kaufmännischer Werkleiter, erklärt: "Der Wirtschaftsplan 2008 weist in beiden Betriebszweigen ein ausgeglichenes Ergebnis auf. Damit ist die im Vorjahr avisierte Gebührenerhöhung im Abwassersegment vom Tisch." Der Hauptknackpunkt für die verbesserte Finanzlage liegt bei der veränderten Personalsituation. Das 15-köpfige Team der Verbandsgemeindewerke wurde den Zweigen Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung neu zugeordnet. Außerdem schied ein Mitarbeiter der Wasserkolonne aus. Der Erfolgsplan ist mit 2,85 Millionen Euro beim Abwasser (2,1 Millionen Euro beim Wasser) sowie der Vermögensplan mit 1,69 Millionen Euro beim Abwasser (1,1 Millionen Euro beim Wasser) ausgeglichen. Eklatant ist nach wie vor der Schuldenberg. Der Gesamtschuldenstand von 30,08 Millionen Euro (23,83 Millionen Euro Abwasser, 6,25 Millionen Euro Wasser) reduziert sich zum Jahresende 2008 lediglich auf 29,41 Millionen Euro. Allerdings wird dieser Schuldenberg von 25,08 Millionen Euro zinslosen Darlehn gedeckt. Servatius erklärt: "Eine raschere Tilgung ist sinnlos, weil sie niemandem Vorteile bringt. Mehr Tilgung könnte nur durch Mehreinnahmen bei Gebühren erreicht werden. So werden die Bürger indirekt durch den hohen Anteil zinsloser Darlehn entlastet." Den Schulden steht ein Anlagevermögen von 58,75 Millionen Euro gegenüber. Für die Unterhaltung und den Ausbau des Wasserversorgungs- und Ableitungsnetzes wird viel getan. Neroth soll ans VG-Wassernetz angeschlossen werden (Der TV berichtete). Insgesamt werden pro Jahr VG-weit 1,54 Millionen Kubikmeter Wasser gebraucht, wovon alleine der Gerolsteiner Brunnen als Sonderabnehmer die Hälfte bekommt. Beim Abwasser gilt es, das 265 000 Meter Rohr-Netz mit 573 Schächten und 33 Regenüberlaufbecken in Schuss zu halten. Auch in die Kläranlagen wird ständig investiert. So wurde für 70 000 Euro (50 000 Euro 2007 bezahlt, der Rest 2008) fürs Lissinger Klärwerk eine neue Rechenanlage angeschafft. Weil damit 30 Prozent mehr Festanteile abgeschöpft werden können, reduzieren sich die Entsorgungskosten für Fäkalschlamm. Für 2008 ist der Bau einer neuen Regenwasserentsorgung in der Rader- und Waldstraße avisiert. Servatius: "Allerdings müssen wir abwarten wie der Straßenbau in Sarresdorf abläuft, weil über die Raderstraße die Umleitung geht." Für den Regenwasserkanal Raderstraße wurden 175 000 Euro im Wirtschaftsplan angesetzt. Weitere 15 000 Euro soll die Drosselanlage am Regenüberlaufbecken Hinterhausen kosten. Die Gemeinden und die Stadt Gerolstein samt Stadtteile bezahlen im kommenden Jahr 242 000 Euro für die Straßenentwässerung an die Werke. Dabei wird ein Preis von 37 Cent je Quadrat meter Straßenfläche angesetzt. Bürger bezahlen je Quadratmeter beitragspflichtiges Grundstück nur 21 Cent über die wiederkehrenden Beiträge.Die endgültige Entscheidung übers Beibehalten der Gebühren obliegt dem VG-Rat. Allerdings wird von ihm am 27. November kein anderes Votum als im VG-Bauausschuss erwartet.

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