Gerolstein grüßt Afghanistan

Gerolstein-Lissingen · Rund 100 Gäste aus Militär, Politik, Verwaltung und öffentlichem Leben haben sich beim Neujahrsempfang der Bundeswehr in der Eifelkaserne ausgetauscht. Höhepunkt war eine Videokonferenzschaltung zu den Gerolsteiner Soldaten in Afghanistan.

Gerolstein-Lissingen. "Die Situation bei uns ist angespannt, aber die Stimmung in der Truppe ist gut. Denn so sind wir permanent beschäftigt. Trotzdem freuen wir uns jetzt schon alle auf unsere baldige Rückkehr nach Gerolstein." Mit diesen Worten beschrieb Major Michael Kiefer, der die Einsatz- und Versorgungskompanie der Eifeler Soldaten in Kabul führt, die Lage in der afghanischen Hauptstadt Kabul. Dort ist er mit etlichen weiteren Soldaten aus Gerolstein derzeit. Aktuell sind noch rund 120 Gerolsteiner Soldaten im Auslandseinsatz - die meisten davon in Afghanistan. Zwischen Januar und März kehren sie alle wieder zurück.
Beim Neujahrsempfang im neuen Mensagebäude in der Eifelkaserne "Auf windiger Höhe" übermittelte Kiefer zudem via Videoschaltung Grüße aus dem Einsatzland und bedankte sich auch im Namen seiner Soldaten für die vielen Päckchen und Glückwünsche zu Weihnachten.
Oberstleutnant Ralph Kolkmann meldete sich mit seinen Leuten aus dem afghanischen Masar-e Scharif. Auch er grüßte und bedankte sich und teilte zudem mit, dass das Gerolsteiner Ortsschild "einen würdigen Platz bei uns gefunden hat".
Die Verbundenheit zwischen Militär und Kommune betonten bei der Zusammenkunft erneut mehrere Redner - allen voran Gastgeber Oberstleutnant Kai Lootz, Kommandeur des Führungsunterstützungsbataillons 281 in Gerolstein. Er sagte: "Wir fühlen uns hier sehr wohl, die Verbundenheit ist stets zu spüren." Um diese Partnerschaft aufrechtzuerhalten, werde es auch in diesem Jahr wieder mehrere öffentliche Veranstaltungen geben wie die Kasernenerstürmung durch die Burgnarren, den Tag der offenen Tür im Sommer sowie ein Benefizkonzert im Herbst. "Und für kommendes Jahr planen wir auch wieder, die Tradition des Tanzes auf windiger Höhe wiederzubeleben", kündigte Lootz an.
Auch Bürgermeister Matthias Pauly (CDU) betonte: "Wir Eifeler stehen zu dieser Garnison." Und er sagte vor dem Hintergrund der terroristischen Anschläge in Paris und den Vorkommnissen in Belgien: "Die Gerolsteiner Soldaten setzen sich schon lange für unsere Sicherheit ein. Das wissen wir zu schätzen."
Daher hatten die Anwesenden für 2015 vor allem einen Wunsch: "Dass unsere Soldaten alle wohlbehalten aus dem Einsatz zurückkommen", wie Kommandeur Lootz es auf den Punkt brachte und dafür zustimmenden Applaus bekam. Vor dem Hintergrund der massiven Belastung des Bataillons durch die vielen Abkommandierungen sprach er einen Wunsch aus, mit dem er ebenfalls auf breites Verständnis stieß: "Ich hoffe, dass wir nicht noch über weitere Einsatzszenarien nachdenken müssen."

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