Gespräche statt Gerede

Die vorläufige Ablehnung einer Integrierten Gesamtschule (IGS) an den beiden Standorten Hillesheim und Jünkerath (der TV berichtete) werde zu Unrecht den Lehrern angekreidet, sagt der Hillesheimer Realschul-Leiter Peter Steffgen. Zugleich wehrt er sich gegen die Kritik an seiner Person und seinem Verhalten.

Hillesheim. Die Diskussion um die von Kommunalpolitikern und Eltern weitgehend gewollte, von den meisten Lehrern aber abgelehnte gemeinsame IGS in Hillesheim und Jünkerath geht weiter. Kurz nach der Rückkehr aus seinem Urlaub meldete sich der Hillesheimer Realschul-Rektor Peter Steffgen beim TV. Steffgen kritisiert die bisherige Berichterstattung, in der seiner Ansicht nach viel zu schnell klar gewesen sei, "dass nur die Lehrer als Sündenböcke für den negativen Bescheid infrage kommen. Sie hatten es gewagt, ihre Bedenken gegen die geplante Schule zu äußern. Und nun richten sich die Angriffe auch gegen mich als Schulleiter, der es nicht verstanden hat, seine Kollegen daran zu hindern".

Zudem würden "Äußerungen abgedruckt von Menschen, mit denen ich nie gesprochen habe". So hätten ihm Hans-Jakob Meyer und Stadtbürgermeister Matthias Stein (beide CDU) im Verbandsgemeinderat "Unlust und Bequemlichkeit" vorgeworfen sowie mangelnde Bereitschaft, "etwas Neues anzugehen". Steffgens Kommentar: "Respekt vor so viel Menschenkenntnis! Keiner von beiden hat bisher mit mir ein Gespräch in dieser Angelegenheit gesucht."

Darüber hinaus sei er aus einem angeblichen Gespräch mit Landrat Heinz Onnertz zitiert worden, "welches in Wirklichkeit nie stattgefunden hat". Steffgen bezieht sich auf eine Passage, derzufolge er zu Onnertz gesagt haben soll, er gehe den Weg einer zweigeteilten IGS mit, wenn auch mit großen Bedenken. Er bestreitet nicht die Aussage. Allerdings machte er sie in einem Gespräch, an dem nicht Onnertz, sondern unter anderem Bürgermeisterin Heike Bohn und Schul-Dezernent Ulrich Diederichs teilnahmen.

Steffgen betont noch einmal, dass er nach wie vor zu einer IGS am alleinigen Standort Hillesheim stehe. Er verweist außerdem auf die bereits vom Personalrat des Realschul-Kollegiums angeführten pädagogischen Argumente gegen eine zweigeteilte Gesamtschule (TV vom 17. Juli).

"Die Gründung einer Schule mit zwei Standorten, die zwölf Kilometer auseinanderliegen, kann nicht in erster Linie das Wohl der Schüler zum Ziel haben, sondern den Erhalt und die Nutzung bestehender Gebäude." Gebe das Bildungsministerium dafür eines Tages grünes Licht, bleibe es letztlich den Lehrern überlassen, "diese Schule auf ein tragfähiges Fundament zu stellen."

Darüber hinaus sei seine Schule baulich derzeit nicht geeignet, sagt Steffgen. "Bei uns könnte man drei Klassenstufen unterbringen, mehr nicht."

Ein Problem, das allerdings noch größer wäre, wenn die IGS, wie von ihm favorisiert, in Hillesheim allein eingerichtet würde: Denn auch die ersten drei Jahrgangsstufen - bislang für Jünkerath vorgesehen - müssten dann dort untergebracht werden. Die Raumsituation in der benachbarten Hauptschule (die ebenfalls unters Dach der IGS käme) könne er nicht beurteilen, sagt Steffgen.

Dennoch: "Welche Lösung auch immer am Ende stehen wird: Schulleitung und Kollegium werden diese mittragen und sich den neuen Herausforderungen mit vollem Engagement stellen." Steffgens Fazit: "Jetzt sollte es allen Beteiligten darum gehen, schnellstmöglich zu einer sachlichen Diskussion zurückzukehren."

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