Gestaltung des neuen Kreisels in Gerolstein: "Bitte nichts Langweiliges!"

Gerolstein · Der Kreisverkehr an der Postbrücke in Gerolstein, der künftige Bahnhofskreisel, ist fertig. Aber wie soll er gestaltet werden? Das ist sowohl im Bauausschuss sowie in einer Bürgerversammlung diskutiert worden, und auch der Trierische Volksfreund hat um Reaktionen gebeten.

Gerolstein. Für Dieter Heitmann aus Gerolstein sollten auf dem Kreisel Hinweise zum Bahnhof, zur Tourist-Information und zu Toiletten stehen. "Drei wichtige Informationen, wovon die letzte ebenso - vielleicht noch eher - zum Anhalten in Gerolstein beiträgt", schreibt er.

"Zwar war geschichtlich die Bahnstrecke Köln-Trier sehr wichtig für unsere Region, aber wer weiß das noch, und ist der Blick zurück noch zielführend?", fragt Ulrich Bach aus Gerolstein. "Für wen soll der Kreisel gestaltet werden? Für die 7800 Einwohner von Gerolstein oder für Tausende Besucher und Touristen der Vulkaneifel?" Als simples Hinweisschild für den Bahnhof sei die Langeweile ähnlich wie bei den Radfahrern vorprogrammiert. Da müsse eher etwas modernes her: LED, die den Auberg und den Bahnhof, Maare und speiende Vulkane zeigen, zum Beispiel. Aktuelle Informationen könnten eingespielt werden und nachts könnte Lava aus dem Vulkan fließen. Nur eines ist Bach wichtig: "Bitte nichts Langweiliges." Die städtebauliche Entwicklung sei schließlich auch schon an Gerolstein vorbeigegangen."

Birgit Blosat aus Jünkerath hat einen Favoriten unter den fünf Vorschlägen, die Melanie Stellmes vom Landesbetrieb Mobilität Gerolstein angefertigt hat. Sie zeigen den Kreisverkehrsplatz mit Signalanlagen, mit Gleisen, mit einer Bahnsteigkante, einem Bahnhofsschild von Gerolstein und mit einer Lok. "Mir gefällt die Version ,Gleise und eine versenkte Dampflok' sehr gut. Das Ensemble ist sehr dynamisch und nostalgisch", schreibt Birgit Blosat.
Helmut Schäfer aus Gerolstein bevorzugt den Vorschlag mit Gleisen und Signalanlagen - "mit kleinen Abänderungen: auf das Metallband sollen neben Bahnhofssymbolen auch Gerolsteiner Symbole und das Stadtwappen.

Michael Clemens aus Gerolstein schreibt: "Als Sohn eines ehemaligen Gerolsteiner Lokführers kann es für mich natürlich nur ein Bahnmotiv sein. Aber auch neutral gesehen sollte hier nur ein solcher Entwurf umgesetzt werden." Werbemotive oder ein weiterer Brunnen oder Stein seien "unnötig", da bereits in anderen Kreisverkehren der Stadt auf Fels und Wasser hingewiesen wird.

Es sei an der Zeit, auch mal die langjährige Geschichte als Eisenbahn-Stadt und -Knotenpunkt zu würdigen. Wo könnte man schöner darauf hinweisen als auf einem Kreisel vor den Toren des Bahnhofsgebäudes?
Die Entwürfe von Melanie Stellmes zu diesem Thema seien "wirklich toll." Man solle sich hier einen dieser Vorschläge einigen: "Die versenkte Dampflok ist hier mein Favorit."
Die Frage sei nur, ob sich dieser Vorschlag im Kostenrahmen umsetzen lässt. Eine weitere Bürgerbefragung sei ebenfalls nicht sinnvoll und würde das Ganze wieder enorm in die Länge ziehen.
"Man sollte auch nicht vergessen, dass die damaligen Motive zum Bürgerbrunnen in der Innenstadt im Gegensatz zu diesem Projekt nicht besonders gut gelungen waren."

Architekt Hendrik Eltze aus Gerolstein hat zwei Entwurfsskizzen zum Thema Bahnhofskreisel geschickt. Er hat sich dabei an Kriterien wie "Bezug zur Eisenbahngeschichte, keine zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen, günstige Herstellungskosten" orientiert. Gestaltet werden, könnte laut Eltze der Kreisel mit "original Eisenbahnschienen, rostig, Länge etwa acht Meter, senkrecht aufragend in einer Blumeninsel in einem Schotterbett positioniert, ergänzt um Bodeneinbaustrahler, die eine Illumination in diversen Lichtfarben möglich machen." Oder "mit klassischen Bahnhofsuhren, Durchmesser etwa 80 Zentimeter, auf Stehlen im Schotterbett positioniert." Wie geht es weiter? Der Stadtrat befasst sich am Mittwoch (Sitzungsbeginn 18 Uhr im Rathaus) mit dem Thema. Die Entwürfe von Melanie Stellmes werden laut Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz noch einmal aufgehängt. "Es soll eine engere Wahl getroffen werden, eine endgültige Entscheidung fällt noch nicht. Dafür sind noch zu viele Dinge zu klären." sts

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