"Gipfeltreffen" ohne Erfolg

Trotz der Spaltung im Tierschutzverein: "Der Tierschutz im Kreis Vulkaneifel ist nicht tot", erklären die Tierschützer. Ein Treffen bei Landrat Heinz Onnertz, in dem auf die Notwendigkeit eines Tierheims hingewiesen wurde, verlief ergebnislos.

 Eveline Maus vom Verein Tiere in Not kümmert sich jährlich um 50 Hunde aus dem Landkreis Vulkaneifel, die aus unterschiedlichen Gründen abgegeben wurden. Die siebenjährige Bella, schwarzer Retriever, und die fünf Monate alte Mischlingshündin Anja suchen neue Herrchen. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Eveline Maus vom Verein Tiere in Not kümmert sich jährlich um 50 Hunde aus dem Landkreis Vulkaneifel, die aus unterschiedlichen Gründen abgegeben wurden. Die siebenjährige Bella, schwarzer Retriever, und die fünf Monate alte Mischlingshündin Anja suchen neue Herrchen. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Daun/Zilsdorf/Birgel/Feusdorf. Der Bericht im Trierischen Volksfreund über die Querelen im Vorstand des Tierschutzvereins hat viel Staub aufgewirbelt. Es wurde über die Spaltung des Vereins in Tierschutzverein (TSV) und Tierhilfe (THV) berichtet. Sieben Tierschützer verschiedener Organisationen trafen sich daraufhin mit Heinz Onnertz. Der Landrat lässt auf TV-Anfrage mitteilen, dass er zu diesem Gespräch öffentlich nichts sagen werde. Swetlana Gabricevic vom Förderverein Eifeltierheim kommentiert: "Wer nichts sagen will, der will auch nichts machen." Heike Reinert (TSV) bilanziert das Gespräch: "Laut Onnertz kann der Kreis nichts für ein Tierheim tun."

Aus Sicht der Tierschützer wird aber dringend ein Heim benötigt. Gabricevic betont: "Es kann nicht sein, dass Hunderte von Tieren durch Privathaushalte geschleust werden, bis sie vermittelt sind. Alle Tierschutzorganisationen haben die gleiche Problematik: zu viele zu versorgende Tiere und zu wenig Mittel."

Mehr als die Hälfte aller aufgenommenen Tiere im neuen Tierheim in Altrich (Kreis Bernkastel-Wittlich) stammen aus der Vulkaneifel. Allerdings kann dieses Tierheim keine Hunde aufnehmen. Eveline Maus (Tiere in Not) aus Birgel kümmert sich jährlich um rund 50 Hunde, die aus verschiedenen Gründen abgegeben werden. Für Fundtiere (siehe Extra) haben die Verbandsgemeinden (VG) eine Sonderregelung mit dem Tierschutzverein (TSV) getroffen. Dafür erhält der TSV 2500 Euro pro Jahr. Maus erklärt: "Die meisten Fundhunde werden wieder abgeholt. Abgabetiere sind das große Thema." Sie erwarte von den aktiven Organisationen mehr Engagement: Mehr als sie nur auf ihren Internetseiten zur Vermittlung anzubieten, sei wichtig. Etliche Tierschützer außerhalb kritisieren die TSV-Arbeit in punkto Fundtiere. Gabricevic: "Wir können belegen, dass der TSV oft nicht erreichbar war, wenn Fundtiere gemeldet wurden." TSV-Vorsitzende Reinert kontert: "Oft wird behauptet, wir wären angerufen worden, was aber nachweislich nicht stimmt." Die VG-Ordnungsämter beteiligen sich nicht an der Kritik. Aus Hillesheim, Jünkerath, Gerolstein und Kelberg heißt es: "Es läuft reibungslos. Die Kooperation ist rentabel, weil die Unterbringung der Fundtiere bei kommerziellen Pflegestellen teurer wäre." Der Dauner VG-Sprecher Arnold Schneider schränkt etwas ein: "Wir wünschen uns eine bessere Erreichbarkeit und zügigere Versorgung."Extra Laut Rechtssprechung müssen sich die Verbandsgemeinden (VGen) um die Versorgung von Fundtieren kümmern. Dabei ist zu unterscheiden, ob es sich um Fundtiere oder herrenlose Tiere handelt. Oft ist dies nicht möglich. Als Fundtier gilt laut Gesetz ein Haustier, das sich verlaufen hat oder dem Besitzer dauerhaft entlaufen ist. Als herrenlos gelten frei beziehungsweise wild lebende Tiere, die keinen Besitzer haben. Um die rechtliche Aufgabe der Versorgung von Fundtieren zu gewährleisten, haben die VGen 2007 einen Vertrag mit dem Tierschutzverein Vulkaneifel (TSV) abgeschlossen. Danach bezahlt jede VG, gestaffelt nach der Einwohnerzahl, einen Jahresobolus: VG Daun 950 Euro, VG Gerolstein 550 Euro, VG Hillesheim und Obere Kyll je 350 Euro und VG Kelberg 300 Euro. Im Gegenzug verpflichtet sich der TSV zur unverzüglichen und fürsorglichen Versorgung der Fundtiere. (vog)

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