Glauben, was der Gaukler treibt

Matthias Koeberlin spielt im "Vulkan" den Eifeler Feuerwehrmann Michael Gernau, der bis zum dramatischen Schluss alles versucht, um so viele Menschen wie möglich vor der Katastrophe und ihren Folgen zu retten. Zur Premiere des RTL-Zweiteilers am Dienstag kommt der Schauspieler nach Daun.

 „Meistens sind es ja die negativen Typen oder die Bösen, die einen faszinieren und worauf man sich als Schauspieler auch freut“: Matthias Koeberlin spielt eine der Hauptrollen im Film „Vulkan“. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

„Meistens sind es ja die negativen Typen oder die Bösen, die einen faszinieren und worauf man sich als Schauspieler auch freut“: Matthias Koeberlin spielt eine der Hauptrollen im Film „Vulkan“. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Daun. (fpl) Matthias Koeberlins Charakter Michael ist die zentrale Figur und zugleich das moralische Herz des Films. Eine nahezu klassische Heldenrolle - und Koeberlin weiß um die Klischees: "Meistens sind es ja die negativen Typen oder die Bösen, die einen faszinieren und worauf man sich als Schauspieler auch freut. Ich habe jetzt zum Beispiel gerade einen wahnsinnig fiesen Drecksack gespielt, und das macht auch eine Menge Spaß. Aber gerade wenn es in die heroische Ecke geht, versuche ich immer, den Charakter eben nicht heroisch zu spielen, sondern ihn eigentlich als normalen Typen zu zeigen."

Einen Typen wie Michael: "Michael ist Feuerwehrmann, er lebt mit seiner Familie in der Eifel, er hat dieses Hotel. Klar, er hat auch diese Rettermentalität", sagt Matthias Koeberlin.

"Aber das ist eben die Herausforderung: so einem Gutmenschen etwas Fesselndes und zugleich Glaubwürdiges zu geben. Man soll das glauben, was der Gaukler da treibt - das finde ich nicht minder spannend."

Natürlich sei der "Vulkan" ein Katastrophenfilm, "und natürlich muss man dem auch Zugeständnisse machen und das bedienen", sagt der Schauspieler. "Aber der Film hat auch ein paar Elemente drin, die mit den Erwartungen ein bisschen brechen." Gerade in der effektgeladenen zweiten Hälfte, "wo es ja dann richtig kracht und knallt", seien die Figuren und ihre Geschichten immer noch präsent anstatt hinter den Effekten zu verschwinden. "Und es wird psychologisch auch ein bisschen schräg. Diese Gebrochenheit ist natürlich auch ein Verdienst von Regisseur Uwe Janson, der sehr viel Wert darauf legt, dass die Figuren glaubwürdig und spannend bleiben. Egal, wie viel es kracht. Das haben wir wirklich gut hinbekommen, und ich hoffe, dass das den Zuschauer auch überrascht."

Und was erwartet den alles in allem? "Zweimal 90 Minuten, die dramatisch sind, die spannend sind, die hoffentlich auch anrührend sind, die einen packen - und die einen vielleicht auch hier und da überraschen."

Apropos Eifel: Die ist Matthias Koeberlin nicht ganz neu - schließlich ist er, wie er selbst sagt, mit einem "Eifeler Mädche" verheiratet (aus Nettersheim im Kreis Euskirchen).

"Durch sie habe ich die Gegend kennengelernt. Aber nur einen kleinen Teil, die Eifel ist ja riesig groß - und dann haben wir sie auch noch zerstört. Also darf ich mich da eigentlich nicht mehr blicken lassen", sagt er und lacht. Tut er aber doch - am Dienstag bei der Premiere in Daun.

Der Filmstart von "Vulkan" ist am Dienstag, 15. September, 19 Uhr, im Kinopalast Vulkaneifel. Neben Matthias Koeberlin in Daun dabei sind die Schauspieler Katharina Wackernagel und Armin Rohde.

Das Programm von "Tatort Eifel" am Montag, 14. September: Um 20 Uhr präsentieren Schauspielerin Ann-Kathrin Kramer und die Autoren Jacques Berndorf und Ralf Kramp im "Rengener Stübchen" die neuen Kurzgeschichten-Sammlung und das Hörbuch zum Festival. Der Eintritt zur Lesung am Montag ist frei.

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