Grundschulen in Gerolstein und Umgebung: Der Rotstift bleibt trotz Teuerung stecken
Gerolstein/Birresborn/Neroth · Die VG Gerolstein investiert in Brandschutz, Sanierung und Ausrüstung für Schulen und denkt auch an kleine Einrichtungen.
Der Schulträgerausschuss der Verbandsgemeinde Gerolstein hat ein Investitionsprogramm für die in seiner Trägerschaft stehenden Schulen für die kommenden Jahre beschlossen. Allein für 2018 sollen 1,15 Millionen Euro ausgegeben werden. Doch es wird vermutlich noch deutlich mehr und auch der konkrete Gesamtumfang der Investitionen ist noch völlig offen. Denn dies alles steht und fällt mit dem größten aller geplanten Projekte. Das ist der Umbau und die Sanierung der Schulturnhalle in der Grund- und Realschule plus in Gerolstein. Veranschlagt ist im Investitionsplan dafür eine Million Euro. Die jüngsten Planungen haben aber ergeben, dass mit deutlich höheren Kosten zu rechnen ist. Im Gespräch sind nun 1,6 Millionen Euro. (ausführlicher Bericht folgt).
Darüber hinaus sind für diese Schule im nächsten und in den darauffolgenden Jahren jeweils 5000 Euro für neue PCs und sonstige EDV-Ausstattung sowie jeweils 9000 Euro für neues Schulmobiliar vorgesehen. Darunter fällt auch der Kauf von zwei Whiteboards. 2018 soll zudem einmalig ein neues Stundenplanprogramm für 6000 Euro angeschafft werden.
In der Grundschule Waldstraße in Gerolstein stehen im nächsten Jahr massive Umbauarbeiten an. Sämtliche Ebenen werden barrierefrei gestaltet und dementsprechend Absätze beseitigt. Zudem wird der gesamte Brandschutz erneuert. Das schlägt mit mehreren hunderttausend Euro zubuche, die allerdings bereits für dieses Jahr eingeplant waren. Zudem sollen im nächsten Jahr neue PCs und sonstige EDV-Ausstattung für knapp 10.000 Euro und in den Folgejahren für jeweils 7500 Euro gekauft werden. Für Mobiliar sind jährlich knapp 9000 Euro eingeplant, darunter auch für den Kauf von zwei Whiteboards samt Beamern. Auch die neue Heizungsanlage soll 2018 gebaut werden, die die Grundschule und das benachbarte Förderzentrum (das in Trägerschaft des Kreises steht) versorgen soll. Der Anteil der VG Gerolstein (für die Grundschule) liegt bei einer halben Million Euro. In die Grundschule Birresborn werden 2018 rund 25.000 Euro investiert. 10 000 Euro entfallen dabei auf den Kauf von drei Whiteboards, 8500 Euro auf eine neue Eingangstür, 7000 Euro auf neue EDV-Ausstattung und 1000 Euro auf neue Bücher für die Schulbibliothek. In den Folgejahren sollen jeweils 2500 Euro für neue EDV-Ausstattung bereitgestellt werden.
In der Grundschule Neroth ist für kommendes Jahr ausschließlich die Erneuerung der Brandschutzeinrichtungen wie zusätzliche Brandschutztüren und die Anlegung zusätzlicher Fluchtwege geplant. Die fällt aber mit 78.000 Euro massiv ins Gewicht. Und obwohl es nicht in der Investitionsplanung enthalten ist, soll nun auch geprüft werden, ob das Schuldach sanierungsbedürftig ist, das noch mit Wellplatten eingedeckt ist.
Auf die Frage, ob in den Dörfern mit Grundschulstandorten angesichts der massiven Investitionen in der Grund- und Realschule plus in Gerolstein Unmut aufkommt, sagt Bernd Schmitz, Leiter der Schulabteilung im Rathaus in Gerolstein: "Mir gegenüber ist diesbezüglich nichts geäußert worden. Die Schulen haben ihren Bedarf angemeldet und es werden alle Wünsche erfüllt. Wir haben nirgends gestrichen." Außerdem sei Gerolstein nun einmal der Hauptschulstandort im Gerolsteiner Land, "alle sind froh, dass wir hier die Realschule plus haben" und dass die Turnhalle dringend sanierungsbedürftig ist, stehe auch für niemanden infrage.Meinung
Neroth braucht klare Aussage
Solange kleine Grundschulen in Betrieb sind, muss in sie investiert werden, damit die dortigen Kinder die gleichen Bedingungen und Chancen haben wie Kinder andernorts. Das gilt ungeachtet dessen, dass im zentralen Schulstandort eine Großinvestition ansteht. Dennoch ist es gerade in Neroth für alle Beteiligten (Schüler, Lehrer, Eltern, Dorf und Schulträger) wichtig, endlich eine klare Aussage zu erhalten, ob die Schule bestehen bleibt.
m.huebner@volksfreund.de
Das sagen die Ortsbürgermeister
Gordon Schnieder, Birresborn: Was in der Grundschule Birresborn getan werden muss, wird auch erledigt. Da bin ich zuversichtlich. Dennoch muss man immer ein Auge darauf haben, dass wir nicht in Vergessenheit geraten. Wegen der Großinvestition in Gerolstein habe ich aber nicht die Befürchtung, dass Investitionen in den kleinen Grundschulen gestrichen werden. Egon Schommers, Neroth: Bislang bin ich zufrieden, was die Investitionen in unsere Grundschule betrifft - wenngleich die Toiletten bald mal gemacht werden sollten und wir uns auch das Dach genauer ansehen müssen. Ich gehe auch nicht davon aus, dass durch die große Investition in Gerolstein nun die kleinen Schulen vergessen werden. Ich werde aber auch aufpassen.
