Hoffen auf Uhu und Erdwall

Die Doppelgemeinde hat viele Pläne, um die Infrastruktur und die Lebensqualität zukünftig zu verbessern. Damit mehr Fördermittel nach Hohenfels-Essingen fließen, will der Ort Schwerpunktgemeinde in der Dorferneuerung werden.

 Ottmar Eul, Ortsbürgermeister von Hohenfels-Essingen, zeigt auf einen „Schandfleck“ in der Ortsmitte an der B 410. Die Doppelgemeinde will Schwerpunktgemeinde in der Dorferneuerung werden, damit die Infrastruktur maßgeblich aufgepeppt wird. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Ottmar Eul, Ortsbürgermeister von Hohenfels-Essingen, zeigt auf einen „Schandfleck“ in der Ortsmitte an der B 410. Die Doppelgemeinde will Schwerpunktgemeinde in der Dorferneuerung werden, damit die Infrastruktur maßgeblich aufgepeppt wird. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Hohenfels-Essingen. Bereits vor zwei Jahren hat die Doppelgemeinde einen entsprechenden Antrag gestellt, der aber abgelehnt wurde. Jetzt soll ein neuer Anlauf gestartet werden. Im Spätherbst reicht die Kreisverwaltung die Anträge weiter, so dass spätestens bis Frühjahr die Entscheidung getroffen werden kann. Sechs Jahre lang besondere Förderungen

Mit dem Status der Dorferneuerung (DE)-Schwerpunkt-gemeinde erhalten die Orte sechs Jahre lang besondere Förderungen für kommunale und private DE-Projekte. Und da scheint die Wunschliste der 360 Einwohner von Hohenfels-Essingen endlos lang zu sein. Ortsbürgermeister Ottmar Eul zählt auf: "Wir bräuchten ein Gemeindehaus, weil leider vor zwei Wochen die Dorfkneipe geschlossen hat. Außerdem sollten der Internetauftritt der Gemeinde sowie eine Chronik erarbeitet werden und die touristischen Highlights herausgearbeitet werden, einschließlich Überarbeitung der Wanderwege." Damit ist die Mammutliste aber keineswegs schon vollständig. Da die Doppelgemeinde zwei Friedhöfe mit je einer Einsegnungshalle hat, wünscht sich Eul den Umbau einer Einsegnungshalle zur Leichenhalle. Der bisherige Gemeinschaftsraum, neben dem Feuerwehrhaus, ist lediglich 56 Qua-dratmeter groß. Eul erklärt: "Er wird täglich von unterschiedlichen Gruppen genutzt. Für die Förderung des Vereins- und Dorflebens brauchen wir ein Gemeindehaus." Bereits seit 1998 existiert ein DE-Konzept. Das gilt es fortzuschreiben und zu überarbeiten. Bisher wurden daraus resultierend einige Grünbeete angelegt und die Bergstraße ausgebaut. Doch Hohenfels-Essingen kämpft mit etlichen infrastrukturellen Problemen. Die Doppelgemeinde ist eingebettet zwischen Feuer- und Mühlenberg sowie auf einer Strecke von fast zwei Kilometern "durchschnitten" von der stark frequentierten B 410. "Wir sind bereit, ins Dorf zu investieren"

Laut Eul kommen noch rund fünf Kilometer Ortsstraßennetz hinzu. Er sagt: "Als Rohstoffgemeinde haben wir wegen der Bruchzinseinnahmen einen ausgeglichenen Haushalt. Wir wären bereit, etwas ins Dorf zu investieren." Neben der Überarbeitung der Wanderwege wünscht sich der Ortsbeirat die Herausstellung des exponierten Mühlenbergs, der jährlich viele Touristen anlockt. Außerdem habe sich der Uhu in den Mühlsteinhöhlen angesiedelt, so dass dort im Zuge der DE-Projekte eine Beobachtungsplattform gebaut werden könnte.Ein weiteres Handicap in Hohenfels-Essingen ist die Vermarktung der Baustellen entlang der B 410, die quasi in der Ortsmitte liegen, aber stark vom Verkehr gebeutelt werden. Eul schlägt den Bau eines Erdwalls als Lärm- und Sichtschutz vor. In den Ortskernen von Hohenfels-Essingen stehen momentan fünf Häuser leer. Und in naher Zukunft werden darüber hinaus viele weitere folgen, da etliche Häuser von alleinstehenden Senioren bewohnt werden. Für den Ortsbürgermeister ist klar: "Es gibt viel zu tun. Wir würden es nur zu gerne anpacken."

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