"Ich möcht' gern Wanderführer sein"

Das Wandern hält Joseph Lamberty beweglich und gesund und ließ ihn, statt allein durch Feld und Flur zu laufen, Wanderführer werden. Seit 40 Jahren erkundet er nun die Region per pedes.

Hillesheim. (fs) "Früher wurde ja alles zu Fuß gemacht, und ich bin von jung auf viel gelaufen", erzählt der aus Duppach stammende Joseph Lamberty. Umso verwunderter war er, als der Arzt bei der Musterung feststellte, er können nicht laufen und sei untauglich. Die Natur mit all seiner Pracht durch sämtliche Jahreszeiten konnte er besonders während der Zeit seiner Zughörigkeit zur AEG-Jagdgesellschaft beobachten. Das tägliche Abgehen des zehn Kilometer langen Wildgatters, dazu die Wildfütterungen - das war für ihn, wie er sagt, eine sehr schöne Zeit.Aus Spaziergängen wurden Rituale

 Seit Jahren für den Eifelverein und andere Gruppen als Wanderführer tätig: Joseph Lamberty. TV-Foto: Felicitas Schulz

Seit Jahren für den Eifelverein und andere Gruppen als Wanderführer tätig: Joseph Lamberty. TV-Foto: Felicitas Schulz

Was anfangs mit seiner Freundin Elisabeth noch Spazierengehen hieß, entwickelte sich in der Ehe mit ihr über 40 Jahre lang hinweg zum festen Ritual, um Bäume, Sträucher und vor allem den Wald mit seinen Bewohnern zu beobachten. Berufsbedingt zog Joseph Lamberty vor Jahren mit seiner kleinen Familie nach Hillesheim. Mit dem Eintritt in den Eifelverein wuchs dann auch sein Interesse, sich mit den unterschiedlichsten Publikationen seiner Eifelheimat vertraut zu machen. Autodidaktische Erkenntnisse helfen ihm seit Jahren erfolgreich, Wandergruppen zu leiten. Im Vordergrund steht bei Lamberty nicht die wissenschaftliche Betrachtungsweise, sondern die von ihm intensiv erlebte Eifeler Naturgeschichte. Mit kleinen Anekdoten und amüsanten Begebenheiten, oft in Platt, weiß er als echter "Eifeler Jong" seine Begleiter zu begeistern. Dafür erhielt er vor Jahren die "Grüne Verdienstnadel" des Eifelvereins. Die vorgegebenen Wanderstrecken geht er meist mehrmals ab, und er kennt sich mit Jungwuchs, Verbissschäden und Wildfährten aus. Es gibt nur noch wenige Wanderrouten in der Eifel bis hin zur Mosel, die Lamberty nicht kennt.Als "Lumpensammler" beim Deutschen Wandertag 2006 erlangte er eine gewisse Berühmtheit in der Ortsgruppe, da er verantwortlich war, dass kein Wanderer auf der Route verloren ging, was ihm auch gelang. In Kürze kommt ein Wander- und Gebirgsverein vom Niederhein, dem er ganztags als Leiter zur Verfügung stehen wird. Wieder eine Gelegenheit für ihn zu denken: "Wie schön ist es doch, jahraus, jahrein, als Wanderführer für Gäste dazu sein."

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