Leudersdorf. (fs) Aus einer Bierlaune an Karneval heraus kam im Rahmen der Lokalen Agenda die Idee, einen Schmiedekursus anzubieten. Dabei wurde den Teilnehmern das Erlernen der Grundtechnik vermittelt, um den Erhalt und Pflege alter Fertigkeiten und Handwerkskunst zu bewahren.

"Bereits im vergangenen Jahr fanden", so Ortsvorsteher Thomas Heintz, "zwei ausgebuchte Korbflechterkurse statt, die uns zu diesem Angebot ermunterten."

Drei Teilnehmer fertigten unter Anleitung von Guido Weiland Erstlingswerke wie Nägel, Ösen, Fleischwenderhaken und rustikale Schlüsselanhänger. Elmar Müller aus Hillesheim meldete sich aus Interesse an mittelalterlicher Lebensweise zu dem an drei Samstagen stattfindenden Kurs an.

Erinnerungen an harte Lehrjahre

Das gleichmäßige Hämmern an zwei Ambossen und im Hintergrund das Schmiedefeuer erinnerte Franz Sesterheim aus Üxheim an seine harten Lehrjahre in der damals noch im Dorf befindlichen Schmiede. "Gearbeitet wurde Mitte der 50er Jahre von morgens 8 Uhr bis abends 19 Uhr. Samstagsnachmittag kamen noch Werkstatt, Hof und Straßekehren hinzu. Feldarbeit und Mistfahren lernten wir Stifte auch noch neben dem Kühebeschlagen." Dazu waren stets 200- 300 Platten vorrätig.

"Man machte, was anfiel, wozu auch das Schärfen von Kreuzhaken, Pflugscharen und Pferdebeschlagen gehörte". Claus Weischet aus dem Dorf sagt, dass es schon interessant sei, mit diesem groben Material so filigrane Sachen zu machen. Wer sein Können, ob handwerklich oder hauswirtschaftlich, weitergeben möchte, ist in Leudersdorf doch auch in anderen Orten willkommen, ruft der Ortsvorsteher auf.

Ein weiterer Ansprechpartner der Lokalen Agenda ist Stefan Mertes im Rathaus Hillesheim. "Ich find es ganz toll, wenn in unserem Dorf alte Sachen wie Schmieden gezeigt werden", erzählt beeindruckt Lukas Heintz.