Immer mehr "Easy Rider" in der Eifel

Daun · Es gibt große, kleine, üppige, schmale, mit einem Auspuff bestückt oder mit zweien, mal irrsinnig laut, mal bemerkenswert leise, und manchmal haben sie sogar drei Räder. Motorräder gibt es in vielen Variationen. Eines sind sie dabei aber fast immer: lässig. Auch die Eifeler scheinen immer mehr Gefallen an ihnen zu finden.

Daun. Rund 76 Motorräder kommen auf 1000 Einwohner im Kreis Vulkaneifel - macht absolut 4609 Maschinen. Laut Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) damit 57 Fahrzeuge mehr als im Vorjahr, was den Gesamtbestand an Motorrädern, Rollern, Trikes oder auch Quads angeht. Ein Rekordwert, der zeigt: Die Eifeler mögen's luftig - was man ihnen angesichts der schönen Landschaft auch nicht verübeln kann.

Betrachtet man die Entwicklung der letzten drei Jahre, in denen die Zahlen kontinuierlich gestiegen sind, wäre es keine Überraschung, wenn sich der Trend auch so fortsetzen würde.
Dabei sind die Maschinen längst nicht mehr nur etwas für hartgesottene Kerle: Mit einem Frauenanteil von 12,6 Prozent liegt der Kreis Vulkaneifel auf dem 296. Platz unter 403 Städten und Kreisen. Spitzenreiter ist das bayerische Ansbach mit 17,4 Prozent.

Jene aber, die keine Ambitionen haben, ohne Dach über dem Kopf durch die Vulkaneifel zu "cruisen", sehen den Trend zum Kraftrad zuweilen mit gemischten Gefühlen. Denn Kindsköpfe auf knatternden Krachmachern treiben an sonnigen Sommernachmittagen die Anwohner an motorradfreundlichen Strecken schon mal zum Wahnsinn.
Der Knackpunkt: Krachmaschinen sind nach den derzeitigen Vorgaben für die Betriebserlaubnis sogar zulässig und rechtlich schwer zu greifen. Hat zur Folge, dass sich vielerorts Widerstand formiert. Außerdem wird die Forderung, den Höchstwert des erlaubten Auspuffgeräusches zu begrenzen, immer lauter.

Ein weiteres Ansinnen: Streckensperrungen für Motorräder - was dann jedoch auch denjenigen den Spaß verdürbe, die gerne mit einem eher sanft schnurrendem Motor durch die Landschaft fahren. Zumal von diesen bald sogar noch ein paar mehr unterwegs sein könnten, geht der Trend doch hin zu Elektromotoren. Sie werden im Moment noch vor allem in Rollern, sogenannten Scootern, eingebaut. Rechtlich sind E-Bikes zulassungspflichtig, wenn sie mit mehr als 45 km/h in der (Klein-)Kraftradklasse liegen.

Die Schattenseite an den vielen "Easy Ridern" im Kreis: Allein in diesem Jahr sind schon drei Fahrer tödlich verunglückt. red

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