In Gerolstein gehen die Lichter aus

Gerolstein · Gerolstein beteiligt sich als einzige Kommune in der Eifel an der Earth Hour an diesem Samstag: Für eine Stunde werden die Beleuchtung der Munterley, des Aubergs, des Alten Rathauses und der Erlöserkirche abgeschaltet. Weltweit wird am 29. März freiwillig eine Stunde das Licht abgestellt - um ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen.

Gerolstein. Zu einem Beschluss im Stadtrat von Gerolstein kam es zwar letztlich nicht, weil die Ratsmehrheit niemanden bevormunden wollte.
Dennoch wurde die Teilnahme der Stadt an der Earth Hour (englisch: Stunde der Erde/siehe Extra) begrüßt. Und so beteiligt sich die Stadt Gerolstein an diesem Samstag ab 20.30 Uhr an der weltweiten Umweltschutzaktion. Abgeschaltet werden nach Auskunft von Grünen-Stadtratsmitglied und Initiator Tim Steen für eine Stunde die Beleuchtung des Munterley-Felsens, des Aubergs, des Alten Rathauses und der Erlöserkirche.
Darüber freut sich Steen: "Damit setzen Stadt und evangelische Kirchengemeinde ein sichtbares Zeichen für den Schutz von Umwelt und Klima und weisen auf die Notwendigkeit des sparsamen Umgangs mit Energie hin." Kann man denn sagen, wie viel Strom an diesem Tag in Gerolstein gespart wird, wenn auf diese Beleuchtungen verzichtet wird?
Absprache mit Stromversorger


Stadtbürgermeister Bernd May (parteilos) hat sich um die Umsetzung des Vorhabens gekümmert und nach eigenem Bekunden letztlich das Abschalten der Beleuchtung "angeordnet". In Gesprächen mit dem Stromversorger RWE sei letztlich ein Weg gefunden worden, "die Abschaltung der Beleuchtung für den Zeitraum der Aktion realisieren zu können".
May persönlich findet die Aktion, die ja unter dem Motto "Jeder kann Klima" steht, gut. Denn durch die Aktion werde das Bewusstsein, sparsam mit Energie umzugehen, wieder angestoßen. May sagt: "Es dürften sich einige fragen, warum an diesem Tag in dieser Zeit die Beleuchtung eben nicht an ist - und schon ist man im Thema drin."
Gerolstein, das hat eine Abfrage bei den Kreisverwaltungen ergeben, ist offensichtlich die einzige Kommune in der Eifel, die sich an der Umweltschutzaktion beteiligt (siehe Extra).
Darauf angesprochen, sagt Gerolsteins Stadtbürgermeister: "Ich stehe als Stadtbürgermeister von Gerolstein zu dieser Aktion, sonst hätte ich sie nicht angeordnet."
Dass keine andere Kommune in der Region an dieser Aktion teilnimmt, wollte May nicht kommentieren. "Dass wir auch in diesem Punkt ein Alleinstellungsmerkmal haben, kann nur positiv sein", sagte May und verwies darauf, dass die Brunnenstadt bereits die Straßenbeleuchtung zwischen 23 und 5 Uhr reduziert habe und somit Einsparungen von rund 25 000 Euro im Jahr erziele.
Appell an die Bürger


Mit diesem Stichwort verbindet der Stadtbürgermeister auch einen Appell an alle Bürger: "Den Vorteil von Einsparungen bei den Energiekosten hätte im Übrigen auch jeder private Haushalt, der die Aktion unterstützt."Extra

Earth Hour beziehungsweise Stunde der Erde - auch bekannt unter dem Schlagwort Licht aus - ist der Name einer Umweltschutzaktion, die das Umweltbewusstsein erhöhen und Energiesparen und die Reduzierung von Treibhausgasen symbolisch unterstützen soll. Die erste Earth Hour wurde 2007 in Sydney (Australien) veranstaltet. Noch im gleichen Jahr fand die Aktion weltweit in vielen anderen Städten Nachahmer. 2013 wurden im mehr als 7000 Städten und Gemeinden in über 150 Ländern Gebäude und Sehenswürdigkeiten verdunkelt. mhExtra

So sieht es in der Region aus: Heike Linden, Kreisverwaltung Bitburg-Prüm: "Bei uns im Eifelkreis Bitburg-Prüm beteiligen sich keine öffentlichen Behörden/Institutionen an der Earth Hour." Manuel Follmann, Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich: "Eine aktive Teilnahme des Kreises dürfte sich erübrigen, da die kreiseigenen Verwaltungs- beziehungsweise Schulgebäude an Wochenenden in der Regel geschlossen und nicht beleuchtet sind. Auch wird das Kreishaus nicht - wie bei historischen Gebäuden oftmals üblich - angestrahlt, da es über eine solche Beleuchtungsanlage nicht verfügt." Darüber hinaus sei der Kreisverwaltung nicht bekannt, ob Kommunen an der Earth Hour teilnehmen. Verena Bernardy, Kreisverwaltung Vulkaneifel: "Uns ist nicht bekannt, ob beziehungsweise, wenn ja, welche Ortsgemeinden an der Earth Hour teilnehmen." mh

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