In Kabul neue Freunde gewonnen

50 Jahre Fernmeldebataillon, 45 Jahre Bundeswehr-Standort Gerolstein: Aus diesem Anlass, der im Spätsommer gefeiert wird, stellt der TV in einer kleinen Serie in den nächsten Wochen Menschen vor, die in der Eifelkaserne leben und arbeiten: vom Wehrdienstleistenden über den Offizier bis hin zum Hausmeister.

Gerolstein. (mh/sts) Oberfeldwebel Volker Krump, 28, ist seit mehr als acht Jahren Verpflegungs-Gruppenführer in der ersten Kompanie, der Stabs- und Versorgungskompanie, und verantwortlich für das leibliche Wohl aller Soldaten am Standort Gerolstein. Der gebürtige Eifeler, der aus Lützkampen stammt, war von Beginn an in der Eifelkaserne eingesetzt: zuerst als Koch, später als Küchenleiter und nun als Führer der Verpflegungsgruppe.

Silber- und Goldmedaillen bei Kochwettbewerben



Ganz am Anfang einer Bundeswehrkarriere steht jedoch immer der Besuch einiger Lehrgänge. Nach der Ausbildung zum Unteroffizier in Münster und Bremen folgte die Ausbildung zum Feldwebel und Küchenmeister in Leipzig und Dortmund. Hinzu kommen fachspezifische Lehrgänge an öffentlichen Bildungseinrichtungen wie "Schnitzen von Eisskulpturen", "Zuckerfiguren und Gemüseschnitzerei" sowie "Schokolade- und Dessertgestaltung". Das erlernte Fachwissen konnte Krump, Mitglied des "Let's go Magic Coulinary Cook Team Germany", als Aussteller bei zahlreichen Kochwettbewerben wie der "Olympiade der Köche" in Erfurt oder dem "Weltpokal der Köche" in Luxemburg mit Silber- und Goldmedaillen veredeln.

"Leider wurden die Soldaten Ende 2005 aus den Truppenküchen, die nun zivil verwaltet werden, herausgelöst. Meine Aufgabe besteht nun darin, meine Köche für den Einsatz als Feldkoch im In- und Ausland auszubilden und in Übung zu halten. Leider kommt das reine Kochen dabei oft zu kurz", berichtet Krump.

Als vorläufiger Höhepunkt seiner bisherigen Bundeswehrzeit führte es Krump Anfang November vergangenen Jahres für vier Monate als Mitglied der Internationalen Schutztruppe ISAF nach Kabul in Afghanistan, wo er als Betreuungsfeldwebel und Leiter der Feldlagerkantine "Wolfshöhle" nicht nur für die Betreuung deutscher Teile in Kabul zuständig war.

"Da unser multinationales Camp unter französischer Leitung war, machte ein Großteil meiner Kundschaft natürlich neben Soldaten der deutschen Streitkräfte auch Franzosen sowie Belgier, Finnen, Norweger, Amerikaner, Portugiesen und Italiener aus, von denen einige zu echten Freunden wurden. Die Widrigkeiten des Einsatzes schweißen halt aneinander. Weihnachten getrennt von der Familie fern der Heimat, Leben auf engstem Raum, die Bedrohungslage, die gleichen Ängste, Sorgen und Nöte, all das verbindet uns", berichtet Krump.

Verlassen wird Oberfeldwebel Krump die Eifel in naher Zukunft wohl für längere Zeit. "Ich habe einen Versetzungsantrag für eine dreijährige Verwendung in Frankreich gestellt", sagt Krump. "Es ist eine große Chance, die sich mir in Straßburg bietet."

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