Johnen tritt für die Grünen im Vulkaneifelkreis als Direktkandidat im Landtag an

Hillesheim · Dietmar Johnen tritt bei der Landtagswahl im März kommenden Jahres als Direktkandidat für die Grünen im Kreis Vulkaneifel an. Der Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag Vulkaneifel setzte sich mit zehn zu fünf Stimmen gegen Eckard Wiendl durch.

Der Tagungsort versprach mehr, als die Versammlung halten konnte: Im Krimihotel in Hillesheim gab es zwar eine Kampfkandidatur um den Posten des Grünen-Direktkandidaten im Kreis Vulkaneifel für die Landtagswahl im März 2016, aber die fiel dann doch relativ deutlich aus. Das Zugpferd der Grünen, Dietmar Johnen, setzte sich im ersten Wahlgang durch: Von den 15 stimmberechtigten Parteimitgliedern sprachen sich zehn für ihn aus und fünf für seinen Gegenkandidaten und Vorgänger Eckard Wiendl (58).Agrarpolitischer Sprecher


Nach der Wahl sagte der Sieger dem TV: "Mein Ziel ist ein Ergebnis zwischen zwölf und 20 Prozent, also eine richtige Hausnummer." Die Gegenkandidatur sei für ihn nicht überraschend gewesen. Vielmehr habe er sie erwartet, sagte Johnen. Vor dem Hintergrund, dass im Landkreis Vulkaneifel (ehemals Daun) stets die CDU das Direktmandat bei Landtagswahlen holte, wollte der Gerolsteiner Grüne Tim Steen wissen, welchen Listenplatz Johnen anstrebe, um so in den Landtag einzuziehen. Der 49-Jährige antwortete: "Ich werde für einen Platz unter den ersten zehn kämpfen, denn ich will auf jeden Fall nochmals in den Landtag einziehen."

Die Landesliste der Grünen wird auf dem Parteitag am 20./21. Juni in Bingen aufgestellt. Biobauer Johnen sitzt seit dieser Legislaturperiode im rheinland-pfälzischen Landtag und ist unter anderem agrarpolitischer Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion. Auch künftig wolle er sich weiterhin verstärkt um landwirtschaftliche Belange kümmern. Zudem lägen ihm der Ausbau der erneuerbaren Energien, vor allem der Windkraft, die Eingrenzung des Gesteinsabbaus, die Reaktivierung der Eifelquerbahn und die Förderung des ländlichen Raums am Herzen. Der unterlegene Eckard Wiendl sagte bei der Ankündigung seiner Kandidatur: "Ich will eine Wahlmöglichkeit schaffen." Er saß von 2009 bis 2014 für die Grünen im Kreistag Vulkaneifel und war auch deren Direktkandidat bei der Landtagswahl 2011.

Die erneut von Landesgeschäftsführer Thomas Petry aus Idar-Oberstein geleitete Versammlung war eine der kürzesten und harmonischsten in der jüngeren Geschichte des Grünen-Kreisverbands Vulkaneifel. Petry: "Eine gute Erfahrung."

Meinung

Den Rücken gestärkt


Mit der Wahl von Dietmar Johnen zum Direktkandidaten für die Landtagswahl 2016 hat der Grünen-Kreisverband Vulkaneifel erstens den vor drei, vier Jahren eingeleiteten und in der Endphase mit viel Streit und Getöse begleiteten personellen Umbruch abgeschlossen. Zweitens hat er mit der Wahl des Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden der Kreistagsfraktion Vernunft walten lassen. Das war nicht immer so bei den Grünen. Johnen wird das Direktmandat zwar nicht gewinnen. Die jetzige Nominierung wird ihm aber den Rücken stärken, wenn es darum geht, einen aussichtsreichen Listenplatz für den Wiedereinzug zu ergattern. Denn es ist klar: Je mehr Abgeordnete aus der Region (gleich welcher Partei) im Landtag sitzen, desto besser für die Vulkaneifel. m.huebner@volksfreund.de

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