Jugendpflegerin springt in die Bresche

Übergangslösung: Rita Blum, hauptamtliche Jugendpflegerin der Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim, übernimmt vorübergehend mit vier Jugendlichen die Leitung des gut besuchten Kinder- und Jugendtreffs in Üxheim. Nachdem einige Mütter den Job aus Zeitgründen aufgegeben hatten, stand die Einrichtung vor dem Aus.

 Melina Schwarz (Zweite von links) ist eines der vier Mädchen, die von Rita Blum bei der Kinder- und Jugendarbeit unterstützt und begleitet werden. Foto: privat

Melina Schwarz (Zweite von links) ist eines der vier Mädchen, die von Rita Blum bei der Kinder- und Jugendarbeit unterstützt und begleitet werden. Foto: privat

Üxheim. "Die Mädels sind richtig klasse", berichtet Rita Blum anerkennend dem TV. Sie meint damit Julia Daniels, Lisa Michels, Sophie Müller und Melina Schwarz mit ihrem "tollen Engagement, damit es in Üxheim mit der Kinder- und Jugendarbeit weitergeht".

Im Oktober beendeten Hanne Heinz, Anja Müller und Jutta Schwarz die Leitung der wöchentlichen Gruppentreffen im Jugendraum auf dem Üxheimer Sportplatzgelände. An diesen Treffen hatten auch Kinder und Jugendliche aus den zur Großgemeinde Üxheim gehörenden Dörfern Ahütte, Flesten, Leudersdorf und Nollenbach teilgenommen. "Es hat keinen Ärger gegeben, aber die Frauen haben auch noch andere Aufgaben", erklärt Rita Blum und fügt hinzu: "Sie haben viel geleistet."

Damit der Rückzug der Frauen nicht das Aus der Gruppentreffen bedeuten sollte, wandte sich die vierköpfige Mädchengruppe hilfesuchend an Ortsbürgermeister Alois Reinarz. Dieser schaltete Rita Blum ein, und gemeinsam mit dem Ortsgemeinderat wurde vereinbart, dass im Rahmen einer Übergangslösung die Kinder- und Jugendarbeit der Gemeinde Üxheim von der Jugendpflegerin unterstützt und begleitet werden soll. Dem stimmte Bürgermeisterin Heike Bohn zu.

"Wegen meines ohnehin großen Aufgabenfeldes war es gar nicht so einfach, die Üxheimer in meinen Arbeitsplan zu integrieren", erzählt Blum, "doch es scheint zu funktionieren."

Julia, Lisa, Sophie und Melina hatten die Kinder und Jugendlichen in einem pfiffigen Brief zu einem Treffen in den Jugendraum eingeladen. "Auf Anhieb kamen 16", sagt Rita Blum - "also ein Umfang, mit dem man die 13 und 14 Jahre alten Mädchen auf keinen Fall alleinlassen darf."

Nun soll vorerst mit Rita Blums Unterstützung ein monatliches Treffen mit Spaß und Spielen stattfinden. Und die vier Mädchen halten bereits jetzt schon Ausschau nach einer Jugendgruppenleiter-Schulung. Denn über kurz oder lang sollen die jungen Damen dann die Treffs selbstständig veranstalten.

Die nächste Zusammenkunft im Jugendraum am Sportplatz Üxheim ist am Freitag, 11. Dezember, 15 bis 17 Uhr.

Meinung

Gute Lösung, aber nur befristet

Die hauptamtliche Jugendpflegerin der VG Hillesheim - das ist kein Geheimnis - kann nicht über mangelnde Arbeit klagen. Einerseits soll sie vor allem im Haus der Jugend in der Stadt Hillesheim die Heranwachsenden betreuen, andererseits rufen die zwei Dutzend Dörfer und Ortsteile nach Hilfe und Unterstützung. Dass Rita Blum nun einen Schwerpunkt ihrer Arbeit nach Üxheim verlagert, könnte andernorts durchaus Argwohn hervorrufen. Dennoch ist der Sondereinsatz gerechtfertigt: allein schon wegen der Größe der Gemeinde mit ihren sieben Ortsteilen und mehr als 1600 Einwohnern. Vor allem aber, weil so das Aus des beliebten und gut besuchten Kinder- und Jugendtreffs verhindert werden kann. Dennoch darf es sich nur um einen zeitlich befristeten Einsatz handeln: Sobald die Üxheimer wieder alleine laufen können, muss Rita Blum auch wieder für die gesamte Jugend im Hillesheimer Land da sein. m.huebner@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort