Kabarettistische Götterspeise gefällig?

"Ja, was glauben sie denn?", will Kabarettist Jürgen Becker bei seinem Soloprogramm vom Publikum wissen. Bevor der 50-Jährige mit dem Programm "Eine kabarettistische Götterspeise" am Samstag, 7. November, um 20 Uhr im Gerolsteiner Rondell auftritt, stellt er sich TV-Mitarbeiterin Gabi Vogelsberg im Interview.

 Kabarettist Jürgen Becker tritt am Samstag, 7. November, im Gerolsteiner Rondell auf. Foto: privat

Kabarettist Jürgen Becker tritt am Samstag, 7. November, im Gerolsteiner Rondell auf. Foto: privat

Gerolstein. (vog) Mit der "kabarettistischen Götterspeise" steht Kabarettist Jürgen Becker bereits seit drei Jahren auf der Bühne. Am Samstag, 7. November, 20 Uhr, wird er in gewohnt pfiffig-gewitzer Manier den Glauben und die Weltreligionen im Gerolsteiner Rondell beleuchten.

Ist es noch so wie am Anfang?

Jürgen Becker: Nein, es ändert sich immer, und es gibt Zuschauer, die schon fünfmal dabei waren. Eines bleibt allerdings: Mein Anspruch, Bildung und Kabarett zu kombinieren. Dinge, die witzig verpackt sind, merkt man sich einfach besser.

Dann haben Sie sich mit dem Glauben und den Blick auf die Weltreligionen heikle Themen ausgesucht.

Becker: Hauptziele sind es, aufzuklären und zu versöhnen. Ich passe einfach auf, was die Leute aufregt. Beispielsweise wenn Muslime öffentlich als Produzenten von kleinen Kopftuch-Mädchen bezeichnet werden. Es ist aber auch interessant, was die Leute so glauben. So fürchtet jeder Vierte den Teufel, und zwei Drittel glauben an Schutzengel.

Der Spagat zwischen Kabarett und Religion scheint trotzdem gewagt. Wird die kabarettistische Götterspeise der katholischen Eifel schmecken?

Becker (lachend): Kabarett und Karneval gibt es doch vorwiegend in katholischen Gegenden. Da wird zuerst gelacht. Hinterher kann man es ja beichten. Beruhigend ist, dass das Programm von Theologen abgeklopft ist und alles inhaltlich belegt werden kann.

Hat das Thema was mit Ihrer persönlichen Lebenserfahrung, als 50-jähriger Mann in der Midlife-Krise, zu tun?

Becker: Lebensmitte ist eine wunderbare Sache. Man kann ohne Ausreden in jugendliche Aktivitäten wie Motorradfahren und Rockmusik-Hören verfallen. Aber ernsthaft: Vor 20 Jahren hätte ich mich nicht an dieses Thema gewagt. Heute gerne, immer wieder.

Und was kommt als Nächstes?

Becker: Da steht noch nichts Konkretes fest. Aber eines ist für mich wichtig, der Kontakt zu meinen Zuhörern. Deshalb die Bitte an alle. Nach der Aufführung dableiben und Schwätzchen halten. Diese Geschichten inspirieren mich.

Karten gibt es im Vorverkauf für 23,95 Euro (Abendkasse 25 Euro) bei der Tourist-Info und bei Papeterie Hoffmann.

Der TV verlost zweimal je ein Jürgen-Becker-Überraschungspacket (CD und Buch). Mitmachen ist ganz einfach: Wer heute bis 24 Uhr die Hotline 01379-375007 anruft (50 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk- oder Preise anderer Anbieter sind gegebenenfalls erheblich höher, Festnetzteilnahme wird empfohlen) und das Stichwort "Becker" nennt, hat die Chance, zu gewinnen. Teilnahme und Gewinnausschüttung ab 14 Jahren.

Extra Jürgen Becker, geboren 1959 in Köln, absolvierte nach einer Ausbildung als grafischer Zeichner ein Fachhochschulstudium im Fach Sozialarbeit. Von 1984 bis 1995 machte er sich als Präsident der Stunksitzung (Alternative Kölner Karnevalssitzung) einen Namen. Seit 1991 widmet er sich dem Kabarett mit Bühnenprogrammen (solo oder mit Rüdiger Hoffmann) und Sendungen im Radio sowie Fernsehen. Seit 1992 moderiert er beim WDR die renommierte Kabarettsendung "Mitternachtsspitzen", seit 2003 auch die Wochensendung "Frühstückspause" mit Didi Jünemann. Jürgen Becker ist verheiratet und hat eine 14-jährige Tochter. Die Familie lebt in Köln. (vog)

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