Kampf um die Bäume

Aufregung um Ortsumgehung Hillesheim: Die für diese Woche auf der Trasse (über den ehemaligen Bahndamm) geplanten Rodungsarbeiten dürfen nicht begonnen werden, bis das Verwaltungsgericht Trier über einen Eilantrag von Umgehungsgegnern beschlossen hat. Das soll nächste Woche sein.

Hillesheim. Nachdem der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein angekündigt hatte, auf der Trasse Rodungsarbeiten vorzunehmen, um das Gelände exakt vermessen zu können, haben vier Familien, die am ehemaligen Bahndamm wohnen und die beschlossene Umgehungsvariante ablehnen, beim Verwaltungsgericht Trier einen Eilantrag auf Aussetzung der Arbeiten gestellt. "Es ist klar, dass bis zu einer Entscheidung keine vollendeten Tatsachen zu schaffen sind", teilte Richterin Heidi Heinen mit. Mit einem Urteil rechnet sie in der nächsten Woche.Eine Nachfrage beim LBM ergab, dass dort diese Auffassung geteilt werde und daher die Arbeiten vorerst ausgesetzt seien. So sagte es Projektleiter Wolfgang Kläs Anfang der Woche dem TV. Am Mittwochmorgen dann aber helle Aufregung. "Ich habe den Anruf eines Nachbarn erhalten, dass am Bahndamm mit schwerem Rodungsgerät angerückt wird. Ja, sind wir denn hier in einer Bananenrepublik?", sagte Umgehungsgegnerin Monika Simon empört. Sofort hat sie alle Hebel beim Verwaltungsgericht und beim LBM in Bewegung gesetzt, um die vermeintliche Aktion zu stoppen. Hektische Telefonate wurden geführt, Projektleiter Kläs (wie auch der TV) eilte nach Hillesheim. Doch dort waren keine Arbeiter (mehr) anzutreffen. Die Nachfrage beim Augenzeugen ergab, dass zwar eine Rodungskolonne über die Bahndammbrücke wollte. Es war aber nicht klar, ob der Bahndamm auch ihr Ziel war. Monika Simon vermutet "zwar mal wieder eine Nacht-und-Nebel-Aktion". Eine Bestätigung gab es aber letztlich nicht. "Wir haben nichts gegen ein faires Verfahren, bei dem wir unsere Fakten auf den Tisch legen können. Aber wenn jetzt alles platt gemacht wird, haben wir weniger Argumente", verweist sie darauf, dass im Kampf gegen die Umgehung auch Aspekte des Natur- und Tierschutzes eine Rolle spielten. LBM-Chef Harald Enders sagte dem TV: "Wir haben kein Interesse daran, hier irgendwelche Fakten zu schaffen, und wir halten uns an alle Verfahrensschritte. Klar ist aber auch: In der Wintersaison, also bis zum 28. Februar, muss freigeschnitten sein, damit vermessen werden kann. Ansonsten können wir 2008 nichts planen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort