Kegelclub sucht Nachwuchs

"Den Männern, ach, oh Schreck, blieb zu Hause das Liebste weg", steht in der Chronik. Es glich einer Sensation und gab viel Gesprächsstoff, als am 16. November 1959 in der Gastwirtschaft Meyer elf mutige Frauen den ersten Damen-Kegelclub gründeten.

Hillesheim. Pessimisten gaben ihm eine Lebensdauer von sechs Monaten - und verstummten schließlich ganz. Der Kegelclub "Lahme Kugel" existiert nun schon seit 50 Jahren. "Wirtsfrau Ida Meyer als Präsidentin zu haben, hatte den Vorteil, dass wir so lange bleiben konnten, wie es uns gefiel", erzählt Annelore Wangen, eines der drei noch verbliebenen Gründungsmitglieder.

Kritik am Namen "Lahme Kugel"



Schriftführerin Margret Albrecht kam 1982 hinzu und zeigt eine lange Liste von Ausflügen des fidelen Kegelclubs bis hin nach Tunesien. Kläre Kloep erinnert sich, dass man sich fragte, warum Zimmer bestellt waren, wo sie frühmorgens nur zum Umziehen benutzt wurden. Unverständlich ist den Frauen die Namensgebung "Lahme Kugel". Flotte Kugel, so glauben sie, wäre doch passender gewesen. Nach Jahren mit Kölsch vom Fass wird nun gelegentlich auch mal Tee bestellt.

Lieblingsgetränk gibt es nur noch in reduzierten Mengen

 Da fliegen die Kegel: Der Damen-Kegelclub „Lahme Kugel“ wurde vor 50 Jahren gegründet. Der Club existiert immer noch und sucht Kegelschwestern, gleich welchen Alters. TV-Foto: Felicitas Schulz; Foto: iStock

Da fliegen die Kegel: Der Damen-Kegelclub „Lahme Kugel“ wurde vor 50 Jahren gegründet. Der Club existiert immer noch und sucht Kegelschwestern, gleich welchen Alters. TV-Foto: Felicitas Schulz; Foto: iStock



Ihrem Lieblingsgetränk, dem Malteser, sind sie jedoch in reduzierten Mengen treu geblieben. "Wir trugen dunkle Kostüme und erkannten uns nur am Lachen und an den Schuhen im Rosenmontagszug Anfang der 60er Jahre", berichten sie.

Betty Schmitz, ebenfalls vor 50 Jahren mit dabei, resümiert: "Gut, dass wir früher soviel unternommen haben."

Roswitha Schmitz, Tochter von Kläre Kloep, trat dem im Herzen jung gebliebenen Damenclub im Jahr 2006 bei und wünscht sich mit ihren fünf aktiven Kegelschwestern Nachwuchs, um die ereichte Lebensdauer von nunmehr 100 mal sechs Monaten zu erhöhen.

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