Keine Busse auf die Brücke

Weil die Brücke über die Bahnlinie und den Oosbach nicht mehr im Topzustand ist, dürfen seit Jahren keine schweren Fahrzeuge mehr drüberfahren. Die Bushaltestelle wurde ein Kilometer vom Ort entfernt angelegt. Die Sanierung hängt so lange in der Luft, bis eine Entscheidung über die Bahnlinie bis Prüm gefällt ist.

Gerolstein-Oos. Es dauert und dauert. Die Gremien in Gerolstein und Prüm debattieren über die künftige Nutzung der Bahnstrecke zwischen den beiden Städten. Bis zur endgültigen Entscheidung, ob Radweg oder Eifelquerbahn, bleiben alle Projekte entlang der stillgelegten Strecke auf Eis liegen. Dabei ist die Brücke im Zuge der K 84 unmittelbar vor dem Gerolsteiner Stadtteil Oos seit Jahren sanierungsbedürftig. Ortsvorsteherin Ulrike Krämer: "Wir sind da seit 2000 dran. Wir haben uns dagegen gewehrt, dass die Brücke gesperrt wird." Daraufhin wurde im März 2004 eine Gewichtsbeschränkung von zwölf Tonnen ausgesprochen. Damit verbunden war auch das Aus für Linienbusse. Krämer: "Seitdem ist die Bushhaltestelle einen Kilometer vom Ort entfernt an der L 24 zwischen Müllenborn und Büdesheim. Das kann doch kein Dauerzustand sein." Kindergarten- und Schulkinder werden mit Kleinbussen im Ort abgeholt. Doch seit vier Jahren wird die Gemeinde vertröstet.Die Verkehrssicherheit ist nicht gefährdet

Krämer moniert: "Jedes Frühjahr wird hier Loch an Loch geflickt. Das Geländer ist mittlerweile total marode. Von Sicherheit kann keine Rede mehr sein." Tatsächlich sind die unteren Querträger des Metallgeländers an etlichen Stellen komplett durchgerostet. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) ist für die Verkehrssicherheit der Brücke zuständig. Bruno von Landenberg: "Wir haben uns aufgrund der TV-Anfrage ein Bild vor Ort gemacht. Das Geländer und die Brücke sind zwar sanierungsbedürftig, aber die Verkehrssicherheit ist in keiner Weise gefährdet." Auch der LBM warte auf die Entscheidung über die Zukunft der stillgelegten Bahnstrecke Gerolstein-Prüm. Heinz Schalz, LBM-Abteilungsleiter Brückenbau, erklärt: "Da sollte schon vor Jahren was passieren. Es gibt ein älteres Konzept, wonach die Bahnbrücke abgerissen werden könnte, wenn die Strecke als Radweg genutzt werde." Auch die Kreisverwaltung Daun wartet auf eine Entscheidung. Pressesprecherin Diane Lorig: "Erst dann kann die Maßnahme konzeptionell in Angriff genommen werden." Für Ortsvorsteherin Krämer kommt nur eine Entscheidung infrage. Ein Radweg! Sie schrieb im September 2007 in einer Stellungnahme des Ortsbeirates: "In Anbetracht dieser Situation kann das Verstreuen von 400 000 Euro Steuergelder auf der Bahnstrecke alleine für einen Probebetrieb keinesfalls hingenommen, geschweige denn befürwortet werden."

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