Keine Gefährdung für das Naturdenkmal

Das Lava-Abbau-Gebiet am Rockeskyller Ortsrand soll erweitert werden. Die Betreiber vermuten auf den zusätzlichen 2,6 Hektar ein Lavavorkommen von 260 000 Kubikmetern. Damit seien zwei Arbeitsplätze für die nächsten 15 Jahre gesichert. Die Ortsgemeinde ist dafür. Sie sichert sich jährlich 20 000 Euro Bruchzins-Einnahmen (siehe Extra).

 Um 2,6 Hektar soll das Abbaugebiet der Lavagrube Rockeskyll erweitert werden. Das sichert zwei Arbeitsplätze für die nächsten 15 Jahre und bringt der Gemeinde mindestens 20 000 Euro jährlich Zinseinnahmen. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Um 2,6 Hektar soll das Abbaugebiet der Lavagrube Rockeskyll erweitert werden. Das sichert zwei Arbeitsplätze für die nächsten 15 Jahre und bringt der Gemeinde mindestens 20 000 Euro jährlich Zinseinnahmen. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Rockeskyll. Im nichtöffentlichen Teil der jüngsten Ortsgemeinderatssitzung ist über den laufenden Pachtvertrag und die Neuerstellung eines Betriebsplans für die Lavagrube gesprochen worden. Stephan Schmitz, Erster Beigeordneter, erklärt: "Die Ortsgemeinde ist für die Erweiterung." Das rund sechs Hektar große Abbaugebiet soll um 2,6 Hektar in südlicher Richtung, quasi Richtung Dorf, erweitert werden. Schmitz beteuert: "Das Naturdenkmal Rockeskyller Kopf ist nicht gefährdet. Dieser Bereich wird nicht angetastet."Der Markt bestimmt die Geschwindigkeit des Abbaus

Der aktuelle Vertrag läuft noch bis 2019. Seit 2000 ist die Gesellschaft Eifellava-Hohenfels, eine Kooperationsgesellschaft der auch einzeln agierenden Lava-Unternehmer Scherer und Stolz, der Vertragspartner der Ortsgemeinde. Vorher war es die Firma Lava-Meyer aus Holzmühlheim. Dieter Orlich, Geschäftsführer bei Lava-Scherer, rechnet vor: "Laut Gutachten sollen 260 000 Kubikmeter Lava mit Basalteinschlüssen im Erweiterungsgebiet liegen. Da der Markt die Geschwindigkeit des Abbaus bestimmt, ist eine Zeitprognose schwierig. Ich rechne damit, dass das Vorkommen innerhalb der nächsten zehn bis 15 Jahre abgebaut wird." In der Grube Rockeskyll wird derzeit nur sporadisch, bei Bedarf, gearbeitet. Scherer versichert aber, dass zwei Arbeitsplätze langfristig in Rockeskyll gesichert seien. Beim Landesamt für Bergbau liegt der Erweiterungsantrag noch nicht vor. Er soll bis Anfang April vorgelegt werden. Andreas Tschauder, Abteilungsleiter Bergbau im Landesamt, erklärt: "Nach den uns vorliegenden Informationen zum Erweiterungsgebiet gehen wir davon aus, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung und kein Planfeststellungsverfahren nötig sind." Beim vereinfachten Verfahren daure es in der Regel drei Monate bis zum Entscheid. Scherer beruhigt: "Es wird wie üblich ein landespflegerischer Begleitplan erstellt." Auch Beigeordneter Schmitz versichert: "Es wird viel Sinnvolles für den ökologischen Ausgleich getan." Derzeit laufen die konkreten Planungen. Schmitz: "Wir sind in der Lage, räumlich nah Ausgleichsflächen im Wald anzubieten, wo Edellaubbäume anstelle von Fichten gepflanzt werden können."Nicht nur auf dem Ökokonto der Gemeinde bewegt sich durch die Erweiterung etwas. Laut Vertrag hat sich die Gemeinde eine jährliche Mindest-Bruchzins-Einnahme von 20 000 Euro gesichert. Schmitz erklärt: "Unsere Intention geht in Richtung Langfristigkeit. In den vergangenen Jahren haben die Bruchzins-Einnahmen durchschnittlich diesen Betrag ausgemacht." Rockeskyll galt einst als eine der reichsten Gemeinden im Kreis, hatte vor der Neugestaltung des Ortsbildes über eine Million Plus auf dem Konto.EXTRA Mit Bruchzins bezeichnet man die Gebühr, die die Gemeinde für die auf ihrem Gebiet abgebrochenen Lava- oder Basalt-Vorkommen erhält. Diese Abbruchrechte werden von den Gemeinden an die Abbruch-Unternehmen vergeben.

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