Klanghorizonte entdecken

Das Musikerpaar Sonja und André Käpper erzählt von afrikanischen Rhythmen und seltenen Instrumenten. Sie beantworten Fragen wie: Wissen Sie was Taketina ist? Sind Sie schon mal in den Genuss einer Klangmassage gekommen oder kennen Sie die Töne einer Steel Drum?

Bitburg/Densborn. (cm) Die Liebe zur Musik fing für André Käpper ganz klassisch mit einer Gitarre im Alter von acht Jahren an. Das Schlagzeug war dann entscheidender Wegbereiter hin zu Percussion, also hin zu sogenannten Rhythmusinstrumenten wie Kongas oder Djembe.Spontan beginnt das Musikerpaar ein paar Stücke zu spielen, ohne Noten und aufeinander abgestimmt. Auf die Frage der Inspiration zu diesen Stücken, beginnt André Käpper zu lachen: "Wenn ich Stücke komponiere, dann laden mich die Instrumente einfach zu dieser Musik ein, sie entstehen aus dem Spiel heraus in ganz verschiedenen Situationen." Viele andere Musikwerke von dem Ehepaar Käpper stammen aus einem großen Notenfundus, der sich hauptsächlich aus der Musik der Afrikaner gebildet hat. "Percussion ist eine Rückkehr zu den Wurzeln der Musik und zu den ganz persönlichen Wurzeln. Während meiner zahlreichen Afrikareisen habe ich erlebt, wie die Rhythmen die Menschen in ihrem Alltag begleiten. Mir hat das gezeigt, dass die Musik ein Grundbedürfnis des Menschen ist", erzählt der Musiker.Diese traditionellen, archaischen Rhythmen, die eigentlich so einfach klingen, sind in Wirklichkeit komplizierte und musikalisch komplex aufgebaute Klangbausteine. Immer gibt es einen herausragenden Spieler, den Solisten, der das Tempo und den Grundklang des Stückes vorgibt, den anderen Spielern die entsprechenden Signale für ihre Einsätze gibt und sie so durch das Musikstück führt.Diese uralten Muster der afrikanischen Musik waren immer wieder Grundlage für neue Musikrichtungen und Instrumente. Eines davon ist die sogenannte Steel-Pan oder Steel-Drum. Sie besteht zunächst aus dem Teil eines alten Ölfasses. Auf der Oberseite dieses Fasses sind jedoch viele Klangfelder eingedengelt und erzeugen eine Resonanz. "Dieses faszinierende Instrument ist aus der Not heraus entstanden", erklärt Sonja Käpper. Es stammt aus Trinidad Tobago, wo die Ölindustrie viele Ureinwohner des Landes versklavte. Da für die Sklaven die Musik aber elementar in ihrem Leben war, spielten sie eben auf den Ölfässern. Auch an die heilende Kraft der Musik und Kunst glaubt André Käpper als Musiker und ausgebildeter Kunsttherapeut. Das neue Konzertprogramm stellen André Käpper und Freunde am 29. August in Bitburg im Bistro vor. Infos unter Telefon 06594/921862.

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