Land lässt Gewerbepark wachsen

Das Warten hat ein Ende: Das Land hat für die Erweiterung des Industrie- und Gewerbeparks in Wiesbaum knapp 570 000 Euro Zuschuss zugesagt. Die Arbeiten an dem gut eine Million Euro teuren Vorhaben, bei dem 5,2 Hektar neue Gewerbeflächen entstehen, sind bereits im Gange.

 Baggerfahrer Wolfgang Nahrings und Bauarbeiter Thomas Thiesen verlegen eine Leitung im Erweiterungsareal des Industrie- und Gewerbeparks in Wiesbaum. Noch dieses Jahr sollen die Erschließungsarbeiten abgeschlossen werden. TV-Foto: Mario Hübner

Baggerfahrer Wolfgang Nahrings und Bauarbeiter Thomas Thiesen verlegen eine Leitung im Erweiterungsareal des Industrie- und Gewerbeparks in Wiesbaum. Noch dieses Jahr sollen die Erschließungsarbeiten abgeschlossen werden. TV-Foto: Mario Hübner

Hillesheim/Wiesbaum. "Ich bin aus dem Urlaub gekommen und habe dann den Zuschussbescheid auf meinem Schreibtisch gesehen. Da habe ich mich natürlich gefreut", berichtete Werner Schröder, Geschäftsführer des Industrie- und Gewerbeparks (IGP) der Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim in Wiesbaum. Doch Schröder meinte auch: "Wir hingen aber auch lange in der Luft." Am 23. Januar dieses Jahres wurde der Zuschussantrag gestellt. Verbandsvorsteherin und Bürgermeisterin Heike Bohn reagierte noch etwas ungehalten. Noch vergangene Woche meinte sie: "Es ist sehr unerfreulich, dass es so lange dauert." Zwischenzeitlich ist der Zweckverband in Vorleistung getreten und hat - um nicht noch mehr Zeit zu verlieren - Erschließungsarbeiten veranlasst.

Laut Schröder wurden dafür bereits 130 000 Euro bezahlt, weitaus höhere Rechnungen seien noch offen. Auch der Fördersatz von 55 Prozent sorgt nicht gerade für Jubelstürme im Hillesheimer Rathaus, denn die ersten beiden Abschnitte waren noch mit 60 Prozent bezuschusst worden. Jetzt aber soll nach vorne geblickt werden. So sagt Geschäftsführer Schröder: "Dann müssen wir eben hoffen, dass die Baukosten für die Erschließung geringer ausfallen als geplant."

Die Kosten für die Erweiterung liegen bei etwas über einer Million Euro. Abzüglich des Landeszuschusses verbleiben als Eigenanteil für den IGP-Zweckverband rund 470 000 Euro. Der finanziert seine Ausgaben mit dem Verkauf der erschlossenen Grundstücke. Und falls das nicht reicht: über eine Ausgleichszahlung durch die Stadt und die Gemeinden des Hillesheimer Landes, den sogenannten Verbandsbeitrag.

Was den Verkauf angeht, sieht es aber aktuell gut aus. So will Volker Wolf, Chef des Buchvertriebsservice WKV, eine große Parzelle kaufen, um sukzessive aus dem Gründerzentrum Higis in eigene Gebäude umzuziehen. Er sagte: "Die geplanten 22 000 Quadratmeter Fläche werden wir auf jeden Fall noch in diesem Jahr kaufen, im Frühjahr 2010 fangen wir dann mit dem Bau unseres schätzungsweise 800 000 Euro teuren Lagers an." Der Bau eines Verwaltungsgebäudes sowie der Umzug vom Higis in die neuen Räume solle binnen der nächsten drei Jahre "step by step" erfolgen.

Von den insgesamt 5,2 Hektar (52 000 Quadratmeter) Gewerbefläche werden 40 000 in Richtung Mirbach erschlossen. Etwas mehr als die Hälfte davon (parallel zur Landesstraße) will Wolf kaufen. Darüber hinaus sollen auf der anderen Seite des Gewerbegebiets, hinter dem Betrieb Vulkantechnik, zusätzlich 1,2 Hektar Gewerbeflächen erschlossen werden.

Die Erweiterung wurde damit begründet, dass aktuell nur noch rund ein Hektar Gewerbefläche zur freien Verfügung steht.

Meinung

Alles andere als vorbildlich

Ein "positives Signal" zu Jahresbeginn und die Zuschusszusage Ende Oktober: Das ist nicht gerade das, was man unter zügiger Unterstützung versteht. Auch wenn angesichts der Wirtschaftskrise die potenziellen Investoren nicht gerade Schlange standen: Die Entwicklung durch eine derart lange Bearbeitungszeit zu hemmen, ist alles andere als vorbildlich. Zumal der Existenzgründer- und Gewerbepark in Wiesbaum seit jeher exakt so charakterisiert wird - allen voran von den Vertretern des Wirtschaftsministeriums in Mainz. m.huebner@volksfreund.de

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