Leichenhalle Sarresdorf wird abgerissen

Gerolstein · Die Leichenhalle des Friedhofs auf Sarresdorf, die marode ist und schon seit Jahren nicht mehr genutzt wird, wird Anfang nächsten Jahres abgerissen. Das hat der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Gerolstein beschlossen.

Gerolstein. "Der Abriss der Leichenhalle ist der letzte Schritt, um den Friedhof auf Sarresdorf aufzugeben." Dies sagt Gerolsteins amtierender Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz (CDU).
Bereits unter dessen Vorvorgänger Karl-Heinz Schwartz war 2008 beschlossen worden, das gesamte Friedhofsareal nach und nach zu einem "Park des Gedenkens" umzubauen. Ein Vorhaben, das auch Schwartz´ Nachfolger Bernd May weiterverfolgt hat. Denn der zentrale Friedhof der Stadt Gerolstein ist seit Langem der Waldfriedhof, der daher auch an Allerheiligen 2008 eine neue Leichen- und Einsegnungshalle bekommen hat - nach vier Jahren Planungs- und Bauzeit.
Der Friedhof auf Sarresdorf, von dem Teile etwa 1000 Jahre alt sind, bleibt aber weiterhin zum Besuch und der Pflege der Gräber geöffnet. Zudem werden die vorhandenen Gräber bis zum Ablauf der Ruhezeit nicht angetastet. Bereits seit Herbst 2010 werden jedoch keine neuen Belegungen auf dem Friedhof mehr gestattet.
Den Auftrag für den Abriss der Leichenhalle erhält die Firma Bauer aus Hillesheim, die mit 11 400 Euro das günstigste Angebot abgegeben hatte.
Wie der "Park des Gedenkens" aussehen und wie das Areal künftig konkret genutzt wird, ist laut Stadtbürgermeister Bongartz noch unklar. Denn auch die benachbarte Berufsbildende Schule und ihr Träger, der Kreis, haben bereits ein Auge auf das Areal der Leichenhalle geworfen. Schließlich herrscht täglich große Parknot in und um die größte Schule des Kreises. So ist der Platz vor der Leichenhalle bereits heute tagtäglich mit Schülerautos belegt. Ein größerer Parkplatz würde die Situation deutlich entschärfen. "Ja, es gibt diesen Wunsch", sagt Bongartz, fügt aber auch hinzu: "Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen."
Gesprochen hat er dafür aber schon mit der Kirche. Bongartz sagt: "Ich habe zugesichert, dass die Abrissarbeiten mit aller gebotenen Rücksichtnahme vonstattengehen werden."Extra

Die Stadtratsfraktion der Grünen, die sich als einzige öffentlich zum Vorhaben geäußert hat, begrüßt den Abriss der Leichenhalle. Sprecher Tim Steen sagt: "Die Leichenhalle verfällt zunehmend und entwickelt sich zu einem Schandfleck." Die Grünen wollen, dass dadurch zusätzlicher Parkraum für die Schüler der Berufsschule geschaffen wird. Darüber hinaus fordern sie, dass sich der Kreis als Träger der Berufsschule an den Kosten zur Herstellung der Parkfläche beteiligt. Zudem fordern sie, dass die Stadt den Abriss bekannt macht, damit Interessenten die Gelegenheit haben, die Bleiverglasung zu erwerben. mh

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