Lernen und Toben auf Stöcken und Moosen
Dieter Scholz, Besitzer des Seminarzentrums Beuerhof in Üxheim, lässt mit einer für die Region neuen Idee aufhorchen: Er möchte einen Waldkindergarten in der Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim installieren.
Üxheim. "Die Einrichtung eines Natur- und Waldkindergartens ist ein weiterer Meilenstein für die VG Hillesheim, den ländlichen Raum attraktiver zu gestalten", erklärte Dieter Scholz seinen Vorschlag im Rahmen der Lokalen Agenda. Berührt seien davon keine bereits vorhandenen Einrichtungen, betont er.Naturliebhaber Scholz ist Überzeugungstäter, hat sich lange Zeit dem Thema gewidmet, Bücher gelesen, Einrichtungen besucht. Er sagt: "Studien belegen, dass Waldkindergärten günstige Bedingungen zur Entwicklung der Kinder im körperlichen und psychomotorischen Bereich erbringen." Zudem verweist er darauf, dass gerade auch die Pisa-Studie das forschende Entdecken und die Fähigkeit, Probleme eigenständig zu lösen, als wichtigte Forderungen stellt. "Und genau das ist es ja, was in einem Waldkindergarten gefördert wird", sagt Scholz. So biete der Wald besonders viele Möglicheiten: Die Kinder können sich spontan und ausgelassen bewegen, sie lernen, Gefahren einzuschätzen, sie zu bewältigen oder zu meiden.
Durch den ständigen Kontakt mit der Natur werde zudem die Gesundheit der Kinder gestärkt und dank der vielen Bewegung eine gute Kondition entwickelt. Kurzum: Das selbständige Handeln und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten werden gefördert. Zudem biete der Wald den Kindern viele "Spielzeuge" - Blätter, Steine, Gräser, Moos...
Um seine Überzeugung auch den politischen Verantwortungsträgern vor Ort näher zu bringen, hat sich Scholz bereits mit Üxheims Ortsbürgermeister Alois Reinarz und Hillesheims Bürgermeisterin Heike Bohn getroffen. Weitere Gespräche seien aber noch erforderlich - und geplant.
Errichtet werden soll der Kiendergarten im Gemeindewald in Üxheim, nahe des Beuerhofs. Hillesheims Forstamtsleiter Martin Manheller hat das Areal bereits begutachtet und stuft es als "idealen Standort dafür" ein. Scholz betont aber, dass die Einrichtung keine Instituion des Beuerhofs werde, sondern nur in unmittelbarer Nachbarschaft dazu liege. Anlässlich der Besichtigung eines Waldkindergartens in Mainz habe er auch mit dem Umweltbeauftragten des Landes Rheinland-Pfalz ein "aufschlussreiches Gespräch" geführt. Scholz sagt: "Dabei kam heraus, dass für derartige Einrichtungen Geld vom Land bereit steht, das nur darauf wartet, abgerufen zu werden."
Ziel: Eltern miteinbinden
Apropos Geld: Scholz geht von relativ niedrigen Kosten für die Ausrüstung aus, da erfahrungsgemäß die Elternschaft gut eingebunden und motiviert werden könne. So könnten Sitzgruppen oder ein Baumhaus aus heimischem Holz gebaut werden. "Zur Zeit bildet sich gerade eine Elterninitiative, die sich an dem Projekt beteiligen möchte", berichtet Scholz. Und für den (bei schlechtem Wetter notwendigen) Bauwagen oder das Blockhaus sowie die sanitären Einrichtungen stünden Fördermittel bereit.
Weitere Infos erteilt Dieter Scholz: Telefon 02696/283 oder per E-Mail dieter.scholz@beuerhof.de.
