Mehrkosten beim Umbau des Gemeindehauses Oos - Trotz Eigenleistung wird's teurer als geplant

Gerolstein-Oos · Der Umbau des Gemeindehauses in Gerolstein-Oos wird teurer als geplant. Daher hat der Stadtrat zunächst einmal weitere 10 000 Euro bereitgestellt. Ob die reichen, ist unklar.

 Beim TV-Dorffototermin vor gut zwei Jahren kam die Idee, das Gemeindehaus auf Vordermann zu bringen und einen Jugendraum zu schaffen. Viele Ooser packen seither beim Umbau mit an. Trotzdem ist es zu Mehrkosten gekommen. Archiv/TV-Foto: Klaus Kimmling

Beim TV-Dorffototermin vor gut zwei Jahren kam die Idee, das Gemeindehaus auf Vordermann zu bringen und einen Jugendraum zu schaffen. Viele Ooser packen seither beim Umbau mit an. Trotzdem ist es zu Mehrkosten gekommen. Archiv/TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (e_gero )

Gerolstein-Oos. Zur Kirmes im September, wie sich die Ooser das erhofft hatten, hat es nicht geklappt mit dem Abschluss der Umbauarbeiten im Gemeindehaus. "Dann hätten wir beides miteinander feiern können", sagte Ortsvorsteher Horst Lodde. Das sei zwar schade, aber mehr auch nicht. Denn die Ooser, und allen voran ihr Ortsvorsteher, sind froh, dass das Haus nun anstelle der stromfressenden Nachtspeicheröfen eine Gasheizung hat, die beiden ungenutzten Nebenzimmer, die bisher als Abstellkammer fungierten, zum Jugendraum umgebaut werden und auch sonst noch ein paar kleine Mängel am Haus behoben werden. Dass die Mängel allerdings größer sind als gedacht und zudem weitere Überraschungen während des Umbaus auftauchten, verteuert das Projekt.

"Als mir im Rathaus gesagt wurde, dass die 18 000 Euro, die für das gesamte Vorhaben veranschlagt waren, bereits nach dem Einbau der Heizung weg waren, war ich baff", berichtet Lodde.
Wie Stadtbeigeordneter Klaus Jansen sagte, seien einige Posten im Vorfeld nicht eingeplant gewesen, wie die Entsorgung der Nachtspeicheröfen, das Fundament für den Gastank, die Leitung vom Tank ins Haus, zudem die Kosten für die Bauleitung. Stadtratsmitglied Hans Eltze (FWG) regte sich über diese Versäumnisse auf: "Wer hat denn hier so miserabel geplant? Das kann doch alles nicht wahr sein."

Geplant und überwacht hat den Umbau die Bauabteilung im Gerolsteiner Rathaus selbst. Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz (CDU) stellt sich aber schützend vor sie: "Man sollte nicht mit Schuldzuweisungen agieren. Der Umbau eines alten Gebäudes ist immer mit Unwägbarkeiten verbunden. Und die noch ausstehenden Sachen müssen nun einmal gemacht werden." Das sahen auch einige Ratsmitglieder so, zum Beispiel der Geeser Ortsvorsteher Markus Hetzius (CDU). Er sagte: "Man kann das Messer nicht einfach in der Sau stecken lassen."Noch einiges zu tun


Dass in der Tat noch einiges zu tun ist, verdeutlichte Ortsvorsteher Lodde: "Die neue Heizung läuft zwar bereits, was angesichts der Witterung auch gut ist. Aber sie hängt an einer Kabeltrommel." Hintergrund: Die Elektroinstallation ist veraltet und zu schwach, die neue Heizung noch mit aufzunehmen. Daher müsse ein zweiter Schaltkreis installiert werden. Die Kosten dafür beziffert Beigeordneter Jansen - nach einem Gespräch mit einem Fachmann - auf rund 6000 Euro. Auch seien noch einige Maurerarbeiten und eine neue Nebeneingangstür nötig. "Und wenn wir nicht das Firmament heizen wollen, auch eine Dämmung der Zwischendecke", führte er weiter aus. Daher bewilligte der Stadtrat einstimmig (vier Enthaltungen) weitere 10 000 Euro für das Bauvorhaben. Ob die allerdings für das Gemeindehaus ausreichen, dessen ist sich im Rat niemand sicher. Über die Herrichtung des Jugendraums, der quasi noch im Rohbau ist, ist noch gar nicht gesprochen worden. Denn auch dafür fehlt noch Material. "Aber was Eigenleistung angeht, werden wir auch weiter helfen, wo wir können", versprach Lodde.Meinung

Investition ist trotzdem sinnvoll
Nachher ist man immer schlauer. Aber dass beim Gemeindehaus in Oos die veranschlagten 18 000 Euro nicht ausreichen, dürfte zumindest denjenigen, die näher mit dem Projekt zu tun haben, von vornherein bewusst gewesen sein. Heizung, Stromverteilung, Jugendraum und eventuell noch eine Dämmung. Das haut nicht hin. Vermutlich werden auch die weiteren 10 000 Euro, die die Stadt nun zuschießt, nicht für all das ausreichen. Dennoch ist die Investition sinnvoll. Eine stromfressende Nachtspeicherheizung durch eine energiesparende Anlage zu ersetzen, ist immer richtig. Ein Gemeindehaus auf Vordermann zu bringen, auch - vor allem, wenn es in einem Dorf keine Kneipe oder sonstigen Treffpunkt mehr gibt. m.huebner@volksfreund.de

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