Mit Bauchweh zum Stadtlauf

Besonders als die Kleinsten dran waren, herrschte beim 22. Gerolsteiner Stadtlauf eine tolle Stimmung im Start-Ziel-Bereich vor dem Rondell.

Gerolstein. (teu) Man kennt sich: "Hallo! Bist du auch wieder da", begrüßte ein Läufer einen jungen Mann mit dem Logo der Special Olympics, der Olympischen Spiele der geistig Behinderten, auf dem Rücken. Die Handicap-Sportler gehören beim Stadtlauf in Gerolstein einfach dazu. So liefen auch am vergangenen Samstag wieder neun geistig Behinderte im Jedermannlauf über 5,2 Kilometer mit.Ihnen war die Nervosität vor dem Startschuss anzumerken. Ganz besonders zitterten aber die Jüngsten dem Knall entgegen. "Ich hatte Bauchweh vor dem Start", erzählte Phillip Heinen. Eine solche Herausforderung kann schon mal auf den Magen schlagen.Anspruchsvolle Strecke eine Herausforderung

 Insgesamt 340 Läufer kamen beim 22. Gerolsteiner Stadtlauf in fünf Wettbewerben ins Ziel. TV-Foto: Holger Teusch

Insgesamt 340 Läufer kamen beim 22. Gerolsteiner Stadtlauf in fünf Wettbewerben ins Ziel. TV-Foto: Holger Teusch

500 Meter lagen vor dem Siebenjährigen und seinen Altersgenossen. Dazu noch alles andere als eine leichte Strecke vom Parkplatz an der Stadthalle Rondell hinauf in die Fußgängerzone. Wendepunkt war vor einem Eiscafé. "Ich habe da eine Pylone aufgestellt. Besser wäre ein überdimensionales Eis gewesen", sagte Jochen Kowalinski vom Organisationsteam des SV Gerolstein scherzend bei der Beschreibung der Strecke.Schon bald nach dem Startschuss war aber auch bei Phillip Heinen die Nervosität verflogen. "Ich war Zweiter bei den Jungen", erzählte er stolz. Vor ihm war Laurenz Eltze. "Zuerst war noch ein Mädchen vor mir, aber als es bergrunter ging, bin ich in Führung gegangen", beschreibt der Siebenjährige seinen Sieglauf.Bei den Kleinen ist alles ganz einfach: Angefeuert von Eltern, Verwandten und Bekannten lossprinten, als sollte der Weltrekord über 100 Meter pulverisiert werden. Wenn man nicht mehr kann, ein bisschen langsamer machen und zum Schluss - wenn Mama und Papa, Oma und Opa wieder in Sichtweite kommen - noch mal richtig aufdrehen.Bei den Älteren wurde dagegen mehr auf die Renneinteilung geachtet. In der ersten der beiden Runden im Rennen der Zwölf- bis 15-Jährigen lief Judi Becx noch hinter Käthe Schmidt von der Gerolsteiner LGV her. "Vor dem Hügel in der zweiten Runde habe ich sie dann überholt", berichtete die Niederländerin über ihre erfolgreiche Taktik. Zufällig hatte die Familie, die am Heilbachsee Urlaub macht, vom Gerolsteiner Stadtlauf gelesen. Da die zwölfjährige Judi und die drei Jahre jüngere Nina Leichtathletik treiben, konnte man sich das natürlich nicht entgehen lassen, erzählte Vater César Becx. Gerolstein wird den beiden Mädchen als ihr erster Auslandsstart immer in Erinnerung bleiben.

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