Mit Hochdruck zum neuen Viehmarkt: Straßenausbau in Hillesheim läuft seit drei Wochen

Hillesheim · Der Ausbau der Viehmarktstraße in Hillesheim ist in vollem Gang. Verzögert haben sich die Arbeiten, weil an mehreren Stellen der Untergrund komplett ausgetauscht werden musste. Mit dem Ausbau wird auch die gefährliche Einmündung in die B 421 geschlossen.

 Die Straße Am Viehmarkt in Hillesheim ist wegen des Umbaus derzeit gesperrt. TV-Fotos (2): Mario Hübner

Die Straße Am Viehmarkt in Hillesheim ist wegen des Umbaus derzeit gesperrt. TV-Fotos (2): Mario Hübner

Foto: Mario Hübner (mh) ("TV-Upload H?bner"

Wenn er kommt, treten die Arbeiter stets einen Schritt zur Seite: Geologe Andreas Esch vom Eifel-Institut in Daun kommt mit einem großen Holzkoffer und steigt hinab in die Baugrube. Er bittet Baggerfahrer Jürgen Schauster, sein Arbeitsgerät an einer bestimmten Stelle abzustellen, greift dann zu einer Schaufel und verteilt etwas Sand unter dem Bagger. Dort baut er sein Messgerät auf, das er aus dem Koffer nimmt und Stück für Stück zusammenschraubt.Zeitverlust durch Zusatz-Arbeit

 Geologe Andreas Esch vom Eifelinstitut aus Daun prüft mit einem Spezialgerät die Druckfestigkeit des neu eingebauten Bodens.

Geologe Andreas Esch vom Eifelinstitut aus Daun prüft mit einem Spezialgerät die Druckfestigkeit des neu eingebauten Bodens.

Foto: Mario Hübner (mh) ("TV-Upload H?bner"


"Hiermit bestimme ich die Standfestigkeit des Bodens, indem ich punktuell immer etwas mehr Druck drauf gebe und dann messe, wie viel der Boden nachgibt und auch zurückfedert", sagt Esch. Bis zu 150 Bar Druck gibt er auf die Metallplatte, die wiederum auf den Boden drückt. Er trägt etliche Zahlenwerte in eine Tabelle ein, überfliegt das Ganze und sagt dann: "Ich muss die Daten zwar noch in den Computer eingeben und dort exakt auswerten lassen, es sieht aber gut aus: Der Boden ist standhaft."
Erleichterung macht sich bei den Bauarbeitern breit, allen voran bei Polier Dietmar Dziendziel von der Firma Gotthard Lehnen aus Wittlich-Dorf. Die hat bei der Ausschreibung mit 325 000 Euro das günstigste Angebot abgegeben und den Auftrag für den Ausbau und die teilweise Verlegung der Straße Am Viehmarkt in Hillesheim erhalten. Die Kosten teilen sich das Land mit 195 000 Euro, die Stadt mit 65 000 Euro sowie die Bürger, die über den wiederkehrenden Beitrag ebenfalls 65 000 Euro aufbringen müssen. Inwiefern der zusätzliche Erdaustausch zu Buche schlägt, ist derzeit noch nicht auszumachen.
Dziendziel sagt: "Wir haben etwa einen Meter tief auskoffern müssen, ursprünglich waren nur 60 Zentimeter geplant."
Die zusätzliche Arbeit hat ein paar Tage Zeitverlust gebracht. Dennoch wird am Zeitplan festgehalten: Im September soll das Vorhaben abgeschlossen sein. Mittlerweile ist die Firma rund drei Wochen am Viehmarkt beschäftigt, wo neben der neuen Straße auch Parkbuchten entstehen. So lange ist nun bereits auch die Einmündung in die B421 geschlossen, die es künftig so nicht mehr geben wird. Denn die Straße Am Viehmarkt wird verschwenkt und etwa 50 Meter weiter in Richtung Markthalle geführt, wo sie dann in die Koblenzer Straße einmündet. Für die Fußgänger wird zudem eine Überquerungsinsel in diesem Bereich errichtet.
Sowohl an die Baustelle als auch an die neue Verkehrsführung werden sich die Autofahrer erst noch gewöhnen müssen. Polier Dziendziel sagt: "Es versuchen immer noch einige hier durchzufahren, obwohl wir die Baustelle deutlich sichtbar ausgeschildert haben. Da kann man wohl nichts machen. Die müssen dann eben alle wieder wenden."
Gewöhnen müssen sich die Hillesheimer und die vielen Gäste der Beispielstadt auch an den neuen Anblick des Markts.
Denn mit dem Straßenausbau verschwinden auch die letzten Relikte des traditionellen Viehmarktes, der viele Jahrzehnte Gäste aus der gesamten Eifel nach Hillesheim lockte: die Geländer, an denen das Vieh draußen festgemacht wurde. In dem neuen kleinen Parkareal, das an der Ecke des bisherigen Kreuzungsbereichs entstehen soll, sollen aber ein, zwei Stücke die Erinnerung an die Viehmarkttradition wachhalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort