Mit neuer Spitze und neuem Elan zum Ziel

Mir neuer Führungsmannschaft, Teamgeist, dem Mut zu neuen Wegen und nicht zuletzt massiven Investitionen baut der Mutterkonzern Rheinkalk die Firma Akdolit und das angeschlossene AWA-Institut in Pelm zum "Kompetenzzentrum Wasser" innerhalb der Firmengruppe aus. Der Standort Pelm ist dadurch nach Auskunft der Firmenverantwortlichen für die Zukunft gesichert.

Pelm. Investitonen "im hohen sechsstelligen Bereich" bringe die bereits eingeleitete Umstrukturierung von Akdolit (26 Mitarbeiter) und dem Institut für "Angewandte Wasser-Chemie" (AWA, sechs Mitarbeiter) mit sich, sagt Christoph Wigge, Akdolit-Geschäftsführer (Vertrieb), der bereits seit Ende 2006 in der Firma tätig ist und die Nachfolge des Ende Juni ausgeschiedenen, langjährigen Geschäftsführers Gerd Möller antrat.

Er berichtet vom Anbrechen einer neuen Ära bei Akdolit. Diese äußert sich mehrfach: Wo es früher einen allein verantwortlichen Geschäftsführer gab, leiten nun zwei Leute die Geschicke der Firma: Neben ihm ist das André Comberg, der für Technik und Produktion verantwortlich zeichnet. Die Leitung des angeschlossenen AWA-Instituts hat weiterhin Diplom-Chemikerin Heidrun Vedder inne. Zudem soll Teamgeist in der Firma Einzug halten. "Wir fordern und fördern den Input der Mitarbeiter. Das war anfangs sehr schwer, scheint sich aber langsam zu entwickeln", sagt Wigge und nennt als Beispiel die erstmalige Einrichtung eines Betriebsrats. Zudem übt er ganz unverholen Kritik am bisherigen Führungsstil in der Firma.

"Weg von der One-Man-Show"



Der neue Weg wird nicht nur vom Mutterkonzern begrüßt, sondern vorangetrieben. So sagte der eigens zur Vorstellung der "neuen" Akdolit angereiste Michael Liell, Vorstand der Muttergesellschaft Rheinkalk mit Sitz in Wülfrath: "Wir haben die Chance genutzt, uns neu aufzustellen: weg von der One-Man-Show, hin zu einem neuen, jungen Team." Nicht zuletzt aus diesem Grund seien in den vergangenen Monaten bereits drei neue Mitarbeiter eingestellt worden, gebe es sowohl bei Akdolit als auch bei AWA jeweils einen Auszubildenden, solle 2009 beim Institut ein weiterer Ausbildungsplatz geschaffen werden. "Zudem beteiligen wir uns an einem Forschungsprojekt der Uni Karlsruhe", sagt Wigge. Volumen: 60 000 Euro. Die Häfte davon werde vom Bundesforschungsministerium bezuschusst. Ein Umstand, den vor allem der Dauner Wirtschaftsförderer Alfred Bauer hervorhob. "Das ist umso bedeutender, als dass Forschungsmittel normalerweise am ländlichen Raum vorbei fließen." Ein wesentlicher Faktor der Stadortsicherung war der Ankauf eines weiteren Abbaugebiets, das an den bisherigen Dolomit-Steinbruch oberhalb der Firma angrenzt. "Damit haben wir uns Vorkommen für die nächsten 200 Jahre gesichert", ordnete Comberg die Dimensionen ein.

Für sauberes Trinkwasser



Derzeit produziert und verkauft die Pelmer Akdolit laut Wigge rund "50 000 bis 60 000 Tonnen" Gesteinsmaterial. Neben dem in Pelm abgebauten Dolomitgestein, das vor allem zur Entsäuerung von Trinkwasser benutzt wird, sind das auch zugekaufte Braun- und Steinkohle, aus denen Filter für die Trinkwasseraufbereitung hergestellt werden.

2007 hat die Firma so 9,2 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet, in diesem Jahr sollen es 200 000 Euro mehr werden. Einem Vorhaben wird derzeit besondere Bedeutung beigemessen: die Wiedereinbindung des beim Herstellungsprozess entstehenden Treibhausgases Kohlendioxid ins fertige Produkt. Dazu ist vor geraumer Zeit eine Pilotanlage in Betrieb genommen worden. "Unsere Rakete", sagt Wigge.

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