Müllgebühren bleiben weiter konstant - Kreistag Vulkaneifel verzichtet auf eine Erhöhung für 2015

Daun · Die Müllgebühren im Kreis Vulkaneifel werden für das kommenden Jahr nicht geändert, die Bürger müssen nicht mehr zahlen als bisher. Der Kreistag hat in seiner Sitzung am Montagnachmittag beschlossen, auf die zur Kostendeckung notwendige Erhöhung zu verzichten und zum Ausgleich rund 400 000 Euro aus der Rücklage zu nehmen.

Daun. Es hat fast schon Tradition, aber dennoch ist es immer wieder eine frohe Botschaft für die Bürger im Kreis Vulkaneifel: Was die Müllgebühren angeht, müssen sie auch im nächsten Jahr nicht tiefer in die Kasse greifen (siehe Extra). Seit 2012 sind die Gebühren konstant, zuvor waren sie sogar mehrere Jahre in Folge gesunken. Die Bürger im Kreis profitieren davon, dass der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung am Montag beschlossen hat, auf die eigentlich zur Kostendeckung notwendige Erhöhung zu verzichten.
Noch kann dafür auf ein - bewusst geschaffenes - finanzielles Polster zurückgegriffen werden, 400 000 Euro werden aus der Rücklage genommen, um die Kosten zu decken. "Es ist eine politische Entscheidung, die Gebühren nicht zu erhöhen, sondern wieder etwas vom Eigenkapital zu verzehren", erläuterte Landrat Heinz-Peter Thiel das Vorgehen. Allerdings: "Das können wir voraussichtlich nur noch ein oder zwei Mal tun." Sprecher von CDU (Josef Vietoris), FDP (Marco Weber) und SPD begrüßten den einstimmigen Beschluss des Kreistages, die Bürger nicht mit höheren Gebühren zu belasten. Egon Schommers (SPD) machte jedoch keine große Hoffnung, dass dies noch lange durchzuhalten ist: "Auf mittlere Sicht werden wir wohl an einer Erhöhung kaum vorbeikommen."Verträge bis 2018


An den Gebühren und an den Verträgen des Kreises mit den Abfuhrunternehmen hat sich nichts geändert. Sie sind im vergangenen Jahr in Kraft getreten und haben noch eine Laufzeit bis Ende 2018. Für die Abfuhr von Rest-, Sperr- und Biomüll ist die Remondis AG aus Lünen zuständig, fürs Altpapier die Nordwestdeutsche Papierrohstoff GmbH mit Sitz in Mayen.
Seit Anfang 2014 gibt es im gesamten Kreis die blaue Altpapiertonne. Zuvor war sie (ab 2009) den Bürgern in den Städten Daun und Gerolstein vorbehalten gewesen. Sie wird es auf lange Sicht geben, spannend wird vor allem, was mit der Biotonne geschieht. Sie hat in diesem Jahr in der Region Trier für viele Schlagzeilen gesorgt. Der Zweckverband Regionale Abfallwirtschaft (RegAb), dem auch der Kreis Vulkaneifel angehört, hat vergangene Woche sein Abfallwirtschaftskonzept verabschiedet. Darin ist die Einführung einer Biotonne ausdrücklich nicht erwähnt. Das hatte aber die für Abfallwirtschaft zuständige Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD) vom Zweckverband erst vor Kurzem gefordert. Die regionalen Kommunen wollen die Biotonne aber nicht und sich notfalls vor Gericht dagegen wehren (der TVberichtete).
Im Kreis Vulkaneifel hat jeder zweite Haushalt eine Biotonne. Sie ist am 1. Januar 1993 eingeführt worden und hat sich laut Reinhard Adrian, Leiter des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft des Kreises, bewährt. Sollte der RegAb den angekündigten Prozess gegen die verpflichtende Einführung der braunen Tonne/Biotonne gewinnen, würde auch in der Vulkaneifel eine Diskussion um eine mögliche Abschaffung beginnen.Extra

Gebührenbeispiele 2015: Ein Ein-Personen-Haushalt mit Biotonne muss weiter 92 Euro zahlen. Ohne Biotonne sind es 59 Euro. Bei einem Vier-Personen-Haushalt mit Biotonne fallen 156 Euro an, ohne Biotonne sind es 99 Euro. Gewerbetreibende zahlen mit Biotonne 115 Euro und ohne Biotonne 62 Euro. Ein Müllsack kostet zwei Euro. sts

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