Naturdenkmal wird nicht angetastet

In Rockeskyll sollen weitere 2,64 Millionen Tonnen Lava abgebaut werden. Zur räumlichen Erweiterung soll die Erlaubnis für einen 23 Meter tieferen Abbau in der bisherigen Grube hinzukommen, weil dort hochwertigere Lava liegt.

 Kein Abbau-Ende in Sicht: In der Grube Rockeskyll sollen weitere 2,64 Millionen Tonnen Lava in den kommenden 30 Jahren abgebaut werden dürfen. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Kein Abbau-Ende in Sicht: In der Grube Rockeskyll sollen weitere 2,64 Millionen Tonnen Lava in den kommenden 30 Jahren abgebaut werden dürfen. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Rockeskyll. "Die Lava im bisher genehmigten Abbaugebiet ist qualitativ nicht so gut. Wir vermuten darunter bessere Vorkommen, ebenso wie im Erweiterungsgebiet", erklärt Dieter Orlich, Sprecher der Eifellava Hohenfels GmbH. Diese Gesellschaft, ein Zusammenschluss der auch einzeln agierenden Lavaunternehmern Stolz und Scherer, betreibt seit 2000 die Rockeskyller Grube.

Bessere Qualität für marktfähige Mischung



Laut Antrag beim Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) sollen weitere 2,64 Millionen Tonnen Lava für den Abbau freigegeben werden. Orlich erklärt: "Wir brauchen die bessere Qualität, um eine marktfähige Mischung hinzukriegen. Eigentlich wollten wir mit dem Abbau aufhören, haben uns aber nach Gesprächen mit der Ortsgemeinde zum Erweiterungsantrag entschieden." Die Beweggründe des Dorfs erläutert der Erste Beigeordnete Stephan Schmitz: "Die Gemeinde ist aus mehreren Gründen dafür. Erstens sichern wir uns langfristig Einnahmen und zweitens können wir räumlich sehr nah gute Ausgleichsflächen anbieten. Das passt sehr gut." Rockeskyll erhält garantiert einen jährlichen Bruchzins-Obolus von 20 000 Euro. Der Pachtvertrag läuft noch bis 2019. Schmitz: "Wenn die Genehmigung für die Erweiterung vorliegt, rechnen wir mit dem vorzeitigen Abschluss eines neuen Pachtvertrag bis mindestens 2030". Die Gemeinde setze auf langfristig kontinuierliche Zahlungseingänge statt "viel Geld in kurzer Zeit".

Orlich äußert sich vorsichtig: "Das reale Vorkommen kennt keiner und wir wissen nicht, was in zehn Jahren ist. Ob es zu einer vorzeitigen Pachtverlängerung kommt, bleibt offen." Momentan läuft das so genannte Beteiligungsverfahren, wobei alle Behörden und Institutionen ihre Bedenken anmelden können.

LGB-Abteilungsleiter Andreas Tschauder: "Mit einer Entscheidung ist frühestens in drei Monaten zu rechnen. Derzeit laufen noch die Prüfungen, ob die veränderte maximale Abbautiefe mit Blick aufs Grundwasser vertretbar ist." Mit der neuen Genehmigung könnte Eifellava 23 Meter tiefer abbauen. Neben der Tiefenerweiterung steht die räumliche Erweiterung um 2,73 Hektar in Richtung Dorf an. Tschauder ergänzt: "Im gleichen Zug sollen 3,9 Hektar des alten Grubenbereiches, die bereits renaturiert sind, aus dem bergbaurechtlichen Verfahren herausgenommen werden."

Bergamt, Gemeinde und Unternehmer versichern: "Das Naturdenkmal Rockeskyller Kopf wird garantiert nicht angetastet."

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