Neue Hillesheimer Turnhalle ist fest eingeplant

Hillesheim · Die Verbandsgemeinde Hillesheim will 2018 rund 5 Millionen Euro investieren, einen Großteil davon in ihre Schulen. Dafür werden die Stadt und die Dörfer stärker zur Kasse gebeten.

 Die alte Turnhalle der Realschule plus in Hillesheim wird nicht saniert, sondern bleibt stehen. Eine neue Halle wird im kommenden Jahr gebaut. Bislang veranschlagte Kosten: 2,6 Millionen Euro. TV-Foto: Mario Hübner

Die alte Turnhalle der Realschule plus in Hillesheim wird nicht saniert, sondern bleibt stehen. Eine neue Halle wird im kommenden Jahr gebaut. Bislang veranschlagte Kosten: 2,6 Millionen Euro. TV-Foto: Mario Hübner

Foto: Mario Hübner (mh) ("TV-Upload H?bner"

Die Verantwortlichen der Verbandsgemeinde Hillesheim gehen davon aus, dass 2018 noch ein ertragreiches Jahr wird. Doch an das Rekordjahr 2017 wird es nicht mehr ganz heranreichen. Die Gesamteinnahmen sinken von 8,2 auf 7,65 Millionen Euro, allein die Gewerbesteuer geht von drei Millionen auf prognostizierte zwei Millionen Euro zurück. Das bleibt nicht ohne Folgen: So werden die Stadt und die Dörfer der VG Hillesheim im kommenden Jahr stärker zur Kasse gebeten, da die Umlage an die VG von derzeit 37 auf 39 Prozentpunkte erhöht (siehe Extra) wird. Die beiden einzigen Ausnahmen sind die Ortsgemeinden Üxheim, die trotz Umlageerhöhung rund 66 000 Euro weniger zahlt, und die Ortsgemeinde Wiesbaum, die rund eine Viertelmillion Euro weniger abgeben muss. Kämmerer Uwe Hochmann erklärt: "In beiden Fällen liegt das daran, dass die Steuerkraft der beiden Gemeinden deutlich zurückgegangen ist." Konkret mussten sie einen Teil der eingenommenen Gewerbesteuern zurückerstatten.
Insgesamt weist der VG-Etat bei dieser Gesamtrechnung zwar immer noch ein kleines Defizit aus. Im Hillesheimer Rathaus ist man aber zuversichtlich, dass dies doch noch ausgeglichen wird. Denn erstens sei bei den Steuereinnahmen zurückhaltend kalkuliert worden, zweitens gebe es noch einen kleinen Überschuss, mit dem das Finanzloch gestopft werden könne.

Das sowie das gesamte Zahlenwerk schlägt der Haupt- und Finanzausschuss einstimmig dem Verbandsgemeinderat vor, der letztlich darüber in seiner Jahresabschlusssitzung entscheidet.

Der Erste Beigeordnete Bernhard Jüngling (CDU), der den Ausschussvorsitz übernahm, da Bürgermeisterin Heike Bohn in Urlaub ist, sagte: "Durch den deutlichen Rückgang der Steuerkraft sind wir einerseits gezwungen, die Umlage auf 39 Prozent anzuheben. Andererseits investieren wir mit fünf Millionen Euro nicht unerheblich - vor allem im Bereich der Schulen."

Der mit Abstand größte Posten ist der Bau einer neuen Turnhalle an der Realschule plus in Hillesheim. Der ist derzeit mit Gesamtkosten von 2,6 Millionen Euro und einem Landeszuschuss von einer Million Euro kalkuliert. Da das Vorhaben aber als besonderes Projekt im Rahmen der Fusion Gerolstein-Hillesheim-Obere Kyll angemeldet wurde, erhoffen sich die Verantwortlichen des Hillesheimer Landes noch mehr Zuschuss. So meinte FWG-Sprecher Johannes Pinn: "Unser Ziel war und ist es, eine deutlich höhere Förderung zu erhalten. Darauf müssen wir drängen." Vorsitzender Jüngling verteidigte die vorgelegte Rechnung mit den Worten: "Wir wollten die Maßnahme erst einmal festschreiben und haben daher mal den Minimalfördersatz angenommen." Letztlich stimmte er Pinn aber zu: "Wir hoffen natürlich auf mehr!"

Darüber hinaus werden 900.000 Euro in die Realschule plus investiert, um den Brand- und Unfallschutz zu verbessern. Dazu zählen zusätzliche Fluchtwege und Brandschutztüren sowie die Beseitigung von Stolperfallen und neuen Geländern. Auch ein WLAN-Netzwerk soll für 15 000 Euro installiert werden. Gleiches gilt für die Grundschule.
Weitere größere Investitionen gibt es im Bereich der Gewässerrenaturierung. So beginnen im kommenden Jahr die Arbeiten am Hillesheimer Bach-Bereich des Bolsdorfer Tälchens für 800 000 Euro, und auch die Renaturierung des Rudersbachs in Kerpen ist für 550.000 Euro geplant. Es werden jeweils 90 Prozent Landeszuschuss erwartet. Für sämtliche Investitionen im Gesamtvolumen von rund fünf Millionen Euro werden nach derzeitigem Stand drei Millionen Euro Zuschuss erwartet, der verbleibende Eigenanteil von zwei Millionen Euro muss über Kredite finanziert werden. Neben den reinen Investitionen sind umfangreiche Unterhaltungsmaßnahmen und Ausstattungen der Schulen und Kindergärten geplant - für insgesamt knapp 650 000 Euro: davon in der Realschule für knapp 450.000 Euro, in der Grundschule Hillesheim für 60 000 Euro, in der Grundschule Üxheim für 20.000 Euro, im Kindergarten Kunterbunt für 25 000 Euro, im Kindergarten Sonnenschein für rund 30.000 Euro, in der integrativen Kindertagesstätte für 20 000 Euro und im Bereich der Feuerwehr für rund 45.000 Euro.

Darüber hinaus finanziert die VG den Verein Urlaubsregion Hillesheim mit 140.000 Euro, den Zweckverband des Industrie- und Gewerbeparks der VG in Wiesbaum mit 233.000 Euro und muss nach derzeitigem Stand 478.000 Euro als Umlage an den Kreis entrichten.
Extra: Kerndaten des Ergebnishaushalts

Erträge: 7.753.120 Euro. Aufwendungen: 7.985.960 Euro. Defizit: 232.840 Euro. Investitionen: 5.025.160 Euro - finanziert durch drei Millionen Euro Zuschüsse und zwei Millionen Euro Eigenanteil. Guthaben: 313.900 Euro. Verschuldung: 2,79 Millionen Euro.
Extra: Das zahlen die Gemeinden

Die VG Hillesheim kassiert insgesamt knapp drei Millionen Euro Umlage. So ist die Aufteilung: Berndorf: 149.940 Euro (2017: 135.515 Euro). Dohm-Lammersdorf: 52.299 Euro (2017: 49.206 Euro). Hillesheim: 1.243.983 Euro (2017: 1.080.311 Euro). Kerpen: 139.691 Euro (2017: 126.569 Euro). Nohn: 130.026 Euro (2017: 114.990 Euro). Oberbettingen: 215.248 Euro (2017: 192.615 Euro). Oberehe-Stroheich: 83.462 Euro (2017: 76.046 Euro). Üxheim: 404.726 Euro (2017: 470.828 Euro). Walsdorf: 262.103 Euro (2017: 238.402 Euro). Wiesbaum: 275.536 Euro (2017: 522.079 Euro).

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