Neue Reviere, neue Funktionen

Ab Januar wird die Forstreform in den Forstämtern Gerolstein und Hillesheim vollends umgesetzt: Insgesamt wurden zwölf Stellen seit der Gebietsreform 2004 abgebaut und aus den ehemals 21 Revieren 12 Reviere und zwei Privatreviere gebildet. Nicht alle Ortsgemeinden machen bei neuen Konzepten mit.

Gerolstein/Hillesheim. Im vergangenen Jahrzehnt hat die Landesforstverwaltung fast jede fünfte Stelle wegrationalisiert. Die "große Reform" griff nach und nach.

Seit der Gebietsreform 2004 bis Januar 2009 schrumpft die Besatzung der beiden Forstämter Hillesheim und Gerolstein von 95 (60 FA Gerolstein, 35 FA Hillesheim) auf 83 (je FA minus sechs Stellen).

Michael Zander, Büroleiter im Forstamt Gerolstein, sieht die Entwicklung kritisch: "Es ist absehbar, dass mittelfristig wieder eine Neuorientierung kommt, weil Personal fehlt." Für die fünf wegen Rente ausgeschiedenen Waldarbeiter (drei FA Gerolstein, zwei FA Hillesheim) und die durch Wegzug frei gewordene Bürostelle (FA Hillesheim) gibt es keine Neueinstellungen. Vier Forstbeamte übernehmen sogenannte Produktionsleitungen (für Jagd/Wald oder Holzenergie). Beispielsweise wird Karl Schilling (Revierleiter Ormont) "Feuerwehr-Gebietsförster" für acht Forstämter eifelweit. Da die Reviere stark vergrößert wurden (Forstamt Hillesheim von durchschnittlich 1200 auf 1700 Hektar), wurde die Anzahl von 21 auf 14 reduziert.

Die ehemaligen Revierleiter bekommen teilweise neue Funktionen. Eine wichtige Stelle in den Forstämtern ist künftig der TPL-Posten. TPL steht für Technischer Produktionsleiter. Zander erklärt: "Er managt die Abwicklung des Holzverkaufs und organisiert den Einsatz der Waldarbeiter und Unternehmer."

Eine große Verantwortung. Im FA Gerolstein werden jährlich 120000 Festmeter Holz für rund sechs Millionen Euro verkauft. "TPL" im FA Hillesheim wird Rolf Pidde (ehemals Revier Üxheim) und im FA Gerolstein Klaus Zeipert (ehemals Revier Densborn/Mürlenbach). Zeiperts neue Position hat für einigen Wirbel gesorgt. Zander: "Die von ihm betreuten Orte haben sich schwer getan. Bei einigen Kommunalvertretern waren wir bis zu acht Mal zu Gesprächen. Er hat gute Arbeit getan."

Auch im FA-Bezirk Hillesheim sind nicht alle vom TPL-Konzept begeistert. Das Revier Nohn lehnt es gänzlich ab - ebenso die Unterstützung durch einen Gebietsförster. Hillesheims FA-Leiter Martin Manheller zieht dennoch ein positive Bilanz: "Ich kann keine Konflikte ausmachen. Alles lief in sachlicher Diskussion."

Forstingenieur Zander gibt sich dagegen zurückhaltender: "Die Ortsgemeinden sind gespannt und zwar zu Recht, ob die Versprechen gehalten werden." Mit der Reform sollen effektivere Arbeitsabläufe und verbesserte technische wie kommunikative Möglichkeiten einhergehen.

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