Percy Stuart ermittelt im Zentrum des Verbrechens

Hillesheim · Als Percy Stuart wurde er im deutschen Fernsehen bekannt: Claus Wilcke hat im Hillesheimer Kriminalhaus aus Erzählungen von Agatha Christie vorgelesen. Im Rahmen von Tatort Eifel hat der Schauspieler, gemeinsam mit Autor Ralf Kramp, vor rund 50 Gästen Geschichten rund um den Ermittler Hercule Poirot präsentiert.

 Noch immer voller Tatendrang: Schauspieler Claus Wilcke (76), bekannt durch seine Rolle als Percy Stuart, als Gast beim Krimifestival Tatort Eifel in Hillesheim. TV-Foto: Alwin Ixfeld

Noch immer voller Tatendrang: Schauspieler Claus Wilcke (76), bekannt durch seine Rolle als Percy Stuart, als Gast beim Krimifestival Tatort Eifel in Hillesheim. TV-Foto: Alwin Ixfeld

Foto: Alwin Ixfeld (AIX), ALWIN IXFELD ("TV-Upload Ixfeld"

Hillesheim. Es ist diese Stimme, die einen sofort in den Bann zieht. Basslastig und leicht rauchig liest Claus Wilcke aus den Werken von Agatha Christie. Dabei verleiht er den Figuren Leben und präsentiert die Geschichten um Hercule Poirot wie ein Hörspiel. Wilcke schlüpft in die verschiedenen Rollen und demonstriert damit echte Schauspielkunst. Berührungsängste mit seinem Publikum kennt er nicht, beantwortet in der Pause alle Fragen. Auch im Gespräch mit dem TV erzählt Wilcke freimütig aus seinem Leben. "Erst sehr spät kam zufälligerweise das Fernsehen", sagt der 76-Jährige und erzählt, wie die zufällige Begegnung in einem Fahrstuhl mit dem Film- und Fernsehproduzenten Horst Lockau ihm Ende der 1960er Jahre die Rolle des Percy Stuart einbrachte.
"Ich hatte damals schon in 21 Filmen mitgespielt und in Kensington eine einjährige Ausbildung als Stuntman absolviert", berichtet der Schauspieler. "Wir mussten damals ja noch alles selber machen, ob das Auto-Überschläge waren oder Sprünge aus den dritten Stock ins Hafenbecken." Auch die Titelmelodie hat Wilcke gesungen und für seine Rolle den Bambi bekommen. Nach Percy Stuart tauchte der Schauspieler in vielen Serien auf: "600 Serienfolgen sind ungefähr zusammengekommen", erklärt er. Außerdem leiht Wilcke immer wieder seine Stimme: "Ich habe etwa 900 Filme synchronisiert."
Auf der Theaterbühne stehe er bis heute. "Ich habe immer sehr, sehr viel gearbeitet und es ist natürlich schwer, mit einem Schauspieler verheiratet zu sein", sagt Wilcke und berichtet vom Scheitern seiner vier Ehen. Ärgerlich findet der Schauspieler, "dass wir Darsteller der älteren Generation von den Fernsehanstalten offensichtlich ausgemustert werden, obwohl viele treue Fernsehzuschauer danach lechzen, uns mal wieder zu sehen."
Schauspielen sei Leidenschaft und mache Freude, betont Wilcke und verspricht: "So lange der Herrgott mir meine Gesundheit schenkt und ich denken und laufen kann, werde ich meinem Publikum treu bleiben." aix

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