Riesen-Baum muss schrumpfen

Ein Denkmal von der Natur geschaffen steht im Ortskern von Kopp: die rund 450 Jahre alte "Stelzeneiche". Jetzt muss die wuchtige Krone zur Sicherheit der Verkehrsteilnehmer auf der K 30 und zum Erhalt des Baumes gestutzt werden. Die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr über die Bühne gehen. Geschätzte Kosten: 3000 Euro.

 Klaus Breuer, Bürgermeister in Kopp, wirkt winzig klein unter dem imposanten Wahrzeichen in der Ortsmitte. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Klaus Breuer, Bürgermeister in Kopp, wirkt winzig klein unter dem imposanten Wahrzeichen in der Ortsmitte. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Kopp. (vog) Imposant, beeindruckend, fantastisch - die prächtige "Stelzeneiche" entlockt jedem Betrachter nur Superlative. Anders als magersüchtige Topmodels auf internationalen Laufstegen weist das Kopper Naturdenkmal grandiose Maße auf: 18 Meter hoch, Kronenumfang von 16 Metern, Stammumfang 6,10 Meter und ein Stammdurchmesser von zwei Metern. Allerdings bereiten diese Traummaße den Naturschützern Sorgen. Das Eichen-Topmodel muss dringend "unters Messer" oder besser: unter die Säge eines Baum-Chirurgen. Laut einem Gutachter soll der Kronenumfang um drei Meter und die Höhe um zwei Meter reduziert werden, damit die Standsicherheit gewährleistet ist. Außerdem sollen dürre (abgestorbene) Äste entfernt werden. Ortsbürgermeister Klaus Breuer erklärt: "Die Stelzeneiche ist quasi das Wahrzeichen des Dorfes. Der Ortsgemeinderat hat einstimmig die Sanierung beschlossen." Mehrere Angebote wurden eingeholt, da nur spezielle Baumschulen und nicht jeder Gärtner die Arbeiten erledigen dürfen. Bei Sichtung der Offerten ergaben sich erhebliche sachliche Unterschiede. Es wurden Nachträge von der Ortsgemeinde gefordert. Breuer: "Wahrscheinlich liegt in der August-Sitzung alles vor, damit der Auftrag vergeben werden kann. Wir schätzen die Kosten auf 3000 Euro." Die Denkmalpflege habe einen 20-prozentigen Zuschuss in Aussicht gestellt. Mit der Sanierung soll auch die Lebensdauer der Stelzeneiche, die ihren Namen wegen des verzweigten Wurzelbildes hat, verlängert werden. Sie wurde bereits mehrfach bearbeitet, ist innen total hohl und die Wandstärke des Stammes beträgt zwischen 14 und 21 Zentimeter. Doch Breuer ist optimistisch: "Laut Gutachter kann die Stelzeneiche bei fortlaufender Sanierung noch weitere 100 Jahre stehen."

Die Finanzierung der geplanten Sanierung sei trotz nicht ausgeglichenem Haushalt gesichert. Der 2008er-Haushalt der Ortsgemeinde mit einem Etat von rund 100 000 Euro weist einen Fehlbetrag von 5670 Euro auf.

Klaus Breuer: "Der Betrag wird aus den Rücklagen, die gut 30 000 Euro betragen, gedeckt. In den Vorjahren war der Haushalt ja stets ausgeglichen."

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