Riesenwels - kein Anglerlatein

Nach einigen Startschwierigkeiten konnte gestern das gesamte Fischvorkommen im Gerolsteiner Stausee abgefischt werden. Dabei ging auch der avisierte "Zwei-Meter-Wels", der exakt 1,80 Meter lang war, ins Netz.

 Der Traum der Gerolsteiner Stauseefischer ging ins Netz: Ewald Kirsten präsentiert den 1,80 Meter langen Wels. Winfried Theisen von den Stauseefischern und Harry Schneider (helle Kappe), Elektro-Fischer von der Mosel, freuen sich mit. Der gesamte Fischbestand im Stausee wurde wegen Sanierungsarbeiten abgefischt. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Der Traum der Gerolsteiner Stauseefischer ging ins Netz: Ewald Kirsten präsentiert den 1,80 Meter langen Wels. Winfried Theisen von den Stauseefischern und Harry Schneider (helle Kappe), Elektro-Fischer von der Mosel, freuen sich mit. Der gesamte Fischbestand im Stausee wurde wegen Sanierungsarbeiten abgefischt. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Gerolstein. (vog) Exakt um 10.24 Uhr riefen die Fischer auf dem Boot: "Da ist er!" Es konnte nur der große Wels gemeint sein (TV berichtete). Freude und Aufregung machten sich unter den vielen Anglern, die als Zuschauer am Stauseerand standen, breit. Nach wenigen Minuten hatte der Profi-Fischer Harry Schneider aus Burg an der Mosel den "Kameraden" im Netz. Winfried Theisen und Ewald Kirsten vom Verein der Stauseefischer waren mit an Bord. Kirsten setzte das Messer an und tötete den Wels, der als fischfressender Räuber seit Jahren den Fischbestand im Stausee dezimierte. Den anderen Fischen, die Schneider als Profi-Elektro-Fischer unbeschadet einsammelte, ging es nicht an die Kiemen. Sie wurden fachgerecht in Wasserbehältern in die Fischzucht von Diethelm Schumacher transportiert. Bis die Bauarbeiten am Stausee abgeschlossen sind, bleiben die Rotaugen, Aale, Hechte, Karpfen und Zander in ihrem neuen Domizil. Die Abfisch-Aktion wurde detailliert von der Oberen Fischereibehörde überwacht. Ludwig Ritt von der Koblenzer Struktur- und Genehmigungsdirektion bilanzierte zufrieden: "Es ist alles okay. Die Leute schaffen sauber."Wegen verschiedener Schwierigkeiten, hauptsächlich wegen des zu langsamen Absenkens des Wasserpegels, musste die Abfischaktion seit Montag mehrmals verschoben werden. Ab heute beginnt die Firma Juchmes und Kösters mit den Sanierungsarbeiten. Stefan Elsen erklärt: "Zunächst legen wir hinter dem Staudamm ein Becken aus Natursteinen ein. Es soll verhindern, dass der Schauerbach weiterhin so massiv ausgespült wird." Sobald die hohe Sedimentschicht im Stauseebecken angetrocknet ist, wird eine Baustraße in die Seemitte gebaut. Dann beginnt der Abtransport der Unmenge von Ablagerungen. Die gesamte Bauzeit ist zunächst auf drei Monate festgelegt. "Wenn nichts dazwischen kommt", schränkt Elsen allerdings ein.

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