Runter vom Abstellgleis

Gerolstein · Es scheint Bewegung in den Umbau des Bahnhofs Gerolstein zu kommen. Wenngleich frühestens 2013 begonnen wird, wurden nun erste Vorstellungen konkretisiert. Angedacht sind der Neubau der Bahnsteige und der Unterführung, der Verkauf und die Wiederinbetriebnahme des Bahnhofsgebäudes sowie die Vorplatzgestaltung.

 Erst der Fahrkartenschalter, dann die Toiletten und die Gaststätte und schließlich der Kiosk: Im Bahnhofsgebäude von Gerolstein ist schon seit längerem tote Hose. TV-Foto: Mario Hübner

Erst der Fahrkartenschalter, dann die Toiletten und die Gaststätte und schließlich der Kiosk: Im Bahnhofsgebäude von Gerolstein ist schon seit längerem tote Hose. TV-Foto: Mario Hübner

Seit weit mehr als einem Jahrzehnt ist die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes immer mal wieder Thema in den Gremien der Stadt Gerolstein. Getan hat sich bislang aber nichts, da das Vorhaben stets von der grundlegenden Sanierung des Bahnhofsareals abhängig gemacht worden war. Und da hat sich seit Jahren auch nichts getan. Im Gegenteil: Erst wurde der Fahrkartenschalter geschlossen, dann die Bahnhofsgaststätte mitsamt den Toiletten, schließlich machte der Kiosk dicht. Und ein Gang durch die Unterführung ist ebenfalls kein Vergnügen.

Bahnsteige sollen komplett erneuert werden

"Der Bahnhof war und ist alles andere als eine Visitenkarte für die Stadt", kritisiert auch Gerolsteins Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU), "daher bin ich froh, dass es jetzt voranzugehen scheint".

Damit spielt er auf ein Treffen zwischen allen Beteiligten an, die für eine Umgestaltung notwendig sind: Vertreter der Bahngesellschaft, die für die Immobilien wie Gebäude und Bahnanlagen zuständig ist, den Bahnhofsmanagern aus Trier und Saarbrücken, Vertreter des Schienenpersonennahverkehrs in Rheinland-Pfalz sowie Vertreter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Gerolstein und aus dem Rathaus in Gerolstein. Ebenfalls mit dabei: Gerolsteins Bauabteilungsleiter Klaus Jansen. Er sagt: "Der Bahnhof Gerolstein scheint aktuell eine hohe Priorität zu genießen, steht aber offensichtlich in Konkurrenz zu mindestens einem anderen Vorhaben." Daher sind sich Schwartz und Jansen auch über das weitere Vorgehen einig: "Wir bleiben an der Sache dran und versuchen, Druck zu machen."

Geplant seien nun halbjährliche Treffen zwischen allen Beteiligten - das nächste im März 2010. "Dann soll es bereits um konkrete Planungen, um Kostenverteilungen und zeitliche Abläufe gehen," sagt Schwartz.

Die Überlegungen der Bahn gehen nach Worten des Stadtbürgermeisters dahin, dass die Unterführung geschlossen und dafür weiter rechts eine neue gebaut wird - und zwar behindertengerecht mit Aufzügen sowie durchgängig bis zum Kasselburger Weg. Zudem sollen die Bahnsteige komplett erneuert werden, um einen komfortableren Ein- und Ausstieg zu gewährleisten. Schwartz: "Außerdem will die Bahn das Bahnhofsgebäude veräußern, so dass wir künftig eventuell auch wieder eine gastronomische Nutzung dahin bekommen." Dann könne auch die Stadt mit einer "deutlichen Aufwertung des Bahnhofsumfelds" zusteigen. Letztlich sei das zwar alles noch Zukunftsmusik, aber angesichts von "täglich 2000 Bahnreisenden in Gerolstein", so Schwartz, auch eine wichtige Sache.

Konkret wird nun hingegen der Bau der Fußgänger- und Radwegebrücke parallel zur Hochbrücke (der TV berichtete). 2011 soll das Bauwerk nun errichtet werden. Dabei bleibt es bei dem einen Abgang zum Bahnhof über die bisherige Stahltreppe. Die Radfahrer hingegen werden parallel zur Hochbrücke und der Brunnenstraße bis zur Postbrücke und so zum Bahnhof geleitet.

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