Schmollen ist Silber, Reden ist Gold

Vorerst keine gemeinsame Integrierte Gesamtschule (IGS, der TV berichtete) in Hillesheim und Jünkerath: Das Bildungsministerium in Mainz hat jetzt seine schriftliche Begründung geschickt. Kernforderungen: das Vorgehen klären und Detailarbeit am Antrag leisten.

Mainz/Daun. IGS Hillesheim-Jünkerath: Ja, nein, vielleicht - die gemeinsame Schule wird vom Landkreis Vulkaneifel, den Kommunen und vielen Eltern befürwortet, von den meisten Lehrern aber abgelehnt. Nicht nur deshalb bleibt "Klärungsbedarf" - so jedenfalls drückt es das Landes-Bildungsministerium in seinem Schreiben an die Kreisverwaltung in Daun aus.

Beim Ministerium gibt Pressesprecherin Sabine Lucht auf TV-Anfrage weitere Auskunft: Man wolle den Beteiligten - "unterschiedlichen Gruppen mit unterschiedlichen Interessen" - noch einmal die Möglichkeit geben, die wesentlichen Dinge zu klären, sagt sie. "Eine gewisse Zeit, die man dem Projekt gibt, kann da sicherlich nicht schaden."

"Es ist doch klar", sagt Landrat Heinz Onnertz. "Wenn sich die Lehrer an beiden Schulen dahingehend äußern, dass sie das nicht wollen, dann ist es für die Entscheidungsgremien ganz schwer zu sagen, wir machen das." Man könne nicht gegen die Handelnden in der Schule etwas erzwingen.

Allerdings wünscht man in Mainz auch jenseits dieser Diskussion noch Nachbesserungen am Antrag: So soll noch am pädagogischen Gesamtkonzept gearbeitet werden, sagt Sabine Lucht. Wichtig sei auch, dass die Leistungsheterogenität der Schüler gewährleistet wird: "Es muss klar sein, dass hier eine gemischte Schülerschaft zusammenkommt." Eine IGS braucht diese Mischung für die unterschiedlichen Leistungsebenen und Abschlüsse, die sie zu bieten hat. Außerdem müsse die Vierzügigkeit - pro Jahrgangsstufe vier Klassen - langfristig gesichert sein.

Und zuletzt gebe es noch Fragen nach dem Einzugsbereich, aus dem die Schüler kommen sollen. Sobald dies geregelt und ausgearbeitet sei, sagt Sabine Lucht, "kann selbstverständlich noch einmal ein Antrag gestellt werden". "Es handelt sich um keine Ablehnung", kommentiert Onnertz die Entscheidung des Ministeriums, "sondern es ist bisher noch keine Zusage erteilt worden." Also müsse man jetzt das Feuer aus der Diskussion herausnehmen und "in Ruhe das Für und Wider erörtern, um dann gegebenenfalls für das nächste Jahr das weitere Vorgehen abzustimmen".

Die Kreisverwaltung werde deshalb in Zusammenarbeit mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion im Winter eine neue Gesprächsrunde einleiten. Onnertz: "Wir wollen einfach mal versuchen, im Interesse der Kinder mit den Lehrern Argumente auszutauschen."

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