Schwartz hält an Radsport-Statue fest

Während der Kreisel am Auberg in Gerolstein mit regionaltypischen Gesteinsarten neu gestaltet wurde, soll der Kreisel an der Volksbank mit der Statue eines Rennradfahrers vom Team Gerolsteiner so bleiben, wie er ist - trotz Dopingskandals und Auflösung der Profi-Radsportmannschaft.

 In Gerolstein gehts rund: Während der Auberg-Kreisel neu gestaltet wurde, entfacht sich nach den jüngsten Doping-Enthüllungen im Profi-Radsport auch um den Radsport-Kreisel an der Volksbank eine Debatte. TV-Fotos: Gabi Vogelsberg (2)

In Gerolstein gehts rund: Während der Auberg-Kreisel neu gestaltet wurde, entfacht sich nach den jüngsten Doping-Enthüllungen im Profi-Radsport auch um den Radsport-Kreisel an der Volksbank eine Debatte. TV-Fotos: Gabi Vogelsberg (2)

Gerolstein "Geologie und Radsport bleiben wichtige Themen für uns", sagt Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) kategorisch. Er lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass der Radsport-Kreisel an der Hochbrücke/Lindenstraße so bleibt, wie er ist. Schwartz: "Man muss die Sachlage hier ein wenig anders sehen. Es gilt, die Leistungen der Kunstkurs-Schüler des Gymnasiums, die das Symbolrad phantastisch kreiert haben, auch weiterhin zu würdigen und anzuerkennen. Allerdings ist schon bedauerlich, dass zwei Gerolsteiner-Profis ihr Team auf den letzten Metern durch Doping so in Misskredit bringen." Nachdem die mittlerweile ehemaligen Gerolsteiner-Radsportprofis Stefan Schumacher und Bernhard Kohl des Dopings überführt wurden, ist das Team vorzeitig aus dem Profisport ausgestiegen. Der Gerolsteiner Brunnen hatte bereits im Sommer den Ausstieg aus dem Sponsoring zum Jahresende bekundet.

Schwartz: Radsport bleibt wichtiges Thema



Stadtbürgermeister Schwartz: "Der Radsport bleibt trotz Dopings im Profilager fürs Gerolsteiner Land ein wichtiges Thema. Wir haben viel Infrastruktur und ein gutes Radwegenetz für die vielen Radtouristen zu bieten. Deshalb passt der Kreisel auch in Zukunft."

Ein anderer Kreisel, der am Auberg, wurde im Zuge der Sanierung der B 410 (Sarresdorfer Straße) erneuert. Geologie ist Hauptthema für das 9500-Euro-Projekt (7500 Euro Bund, 2000 Euro Stadt). In der Mitte ragt eine hohe Basaltsäule aus dem Hohenfelser Bruch, umrahmt von drei Kalksteinblöcken aus dem Pelmer Bruch. Davor ein symbolischer Lavastrom aus Basaltsplitt. Peter Bitschene, promovierter Geologe, bilanziert: "Es ist sehr gut gelungen, weil die Darstellung groß und deutlich ist. Ohne Schnörkel erkennt jeder die Bedeutung der Geologie fürs Gerolsteiner Land." Die regionaltypischen Steine erzählen Geschichte: Die Basaltsäule steht für die Vulkan-Ausbruchstellen Papen- und Hagelskaule, der Lavastrom für den Sarresdorfer Lavastrom und die Kalksteinblöcke fürs Gerolsteiner Dolomitenmassiv. Demnächst wird der Kreisel Raiffeisenstraße auch neu gestaltet. Als "Devon-Kreisel" sollen meterhohe Replike von Trilobiten (Dreilappenkrebse) und Korallen die Zeit des Devon-Meeres vor 390 Millionen Jahren im Gerolsteiner Land symbolisieren.

Was meinen Sie? Sollte die Radler-Statue am Volksbank-Kreisel abgebaut oder stehen gelassen werden? Bitte schreiben Sie uns in aller Kürze ihre Meinung samt Begrünung an eifel-echo@volksfreund.de



Meinung

Die Stunde hat geschlagen

Der Kreisverkehr an der Volksbank mit seiner von Gerolsteiner Gymnasiasten gestalteten Rennradfahrer-Statue ist viel beachtet und sicherlich einer der schönsten im Kreis. Und dennoch sollte nun die Stunde für die cyan-blaue Radler-Plastik ebenso geschlagen haben, wie sie nach den jüngsten Doping-Enthüllungen für dessen Vorbild, das richtige Profi-Radsportteam Gerolsteiner, geschlagen hat. Denn zum einen ist die Plastik nicht als Mahnung für den verseuchten Rennrad-Sport gedacht (ansonsten hätte sie womöglich weiterhin eine Existenzberechtigung), zum anderen braucht es keine Andenken an ein Kapitel, das mit Erfolgen und Euphorie startete und in maßloser Enttäuschung endete. Der Stadtrat sollte sich nun gründlich, aber zügig Gedanken darüber machen, auf welche Themen Gerolstein auch in Zukunft setzen möchte. Und dann könnten ja mal wieder Schüler ran und eigene Idee präsentieren. m.huebner@volksfreund.de

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