Stadt sagt Rasern (schon bald) den Kampf an: Hillesheimer Rat will Tempomesstafel kaufen, darf aber vorerst nicht

Hillesheim · Der Hillesheimer Stadtrat will etwas gegen die Raserei im Ort tun und eine Tempomessanlage kaufen. Denn vor allem auf den vier Einfallstraßen in die Beispielstadt aus Richtung Birgel, Oberbettingen, Wiesbaum und Walsdorf wird oft viel zu schnell gefahren.

 Auch aus Richtung Wiesbaum (Kölner Straße) fahren viele Verkehrsteilnehmer oft viel zu schnell nach Hillesheim rein. Das ärgert viele Hillesheimer schon lange. TV-Foto: Mario Hübner

Auch aus Richtung Wiesbaum (Kölner Straße) fahren viele Verkehrsteilnehmer oft viel zu schnell nach Hillesheim rein. Das ärgert viele Hillesheimer schon lange. TV-Foto: Mario Hübner

Foto: (e_gero )

Hillesheim. Hillesheim ist seit Jahrzehnten von einem sehr hohen Verkehrsaufkommen - darunter viele Schwerlaster - geplagt. Daher wird auch seit vielen Jahren über eine Umgehung geredet. Bei der jüngsten Auseinandersetzung mit dem Thema vor anderthalb Jahren haben die Experten folgende Zahlen genannt: In der Kölner Straße fahren 8700 Fahrzeuge, 2030 werden es 12 000 (ohne Umgehung) oder 6400 (mit Umgehung) sein. In der Koblenzer Straße (B 421) sind 5500 Fahrzeuge am Ortsausgang unterwegs, 9400 in der City. 2030 sind es 6800 am Ortsausgang und 12 300 in der Innenstadt (ohne Umgehung) beziehungsweise 6300/7300 (mit Umgehung). Auf der Umgehung sind 2030 laut Prognose 6200 bis 7000 Fahrzeuge unterwegs.
Während das Thema Umgehung etwas in Vergessenheit geraten ist, hat sich die FWG über ein anderes Verkehrsproblem in der Stadt Gedanken gemacht: die Raserei in den Ort hinein. Vor allem auf vier Einfallstraßen wird oft viel zu schnell gefahren: auf der L 10 aus Richtung Oberbettingen (Prümer Straße), auf der L 26 aus Richtung Wiesbaum (Kölner Straße) sowie auf der B 421 aus Richtung Birgel (Aachener Straße) und aus Richtung Walsdorf (Koblenzer Straße). Daher schlägt die FWG vor, dass die Stadt eine Tempomessanlage mit blinkender Anzeige, wie sie derzeit auch in Walsdorf angebracht ist, kauft. "Wir erhoffen uns davon eine spürbare Verbesserung, appellieren aber zugleich an die Stadtspitze, sich dafür einzusetzen, dass die Polizei öfter Radarkontrollen in Hillesheim macht", sagt Fraktionssprecher Dieter Bernardy.
Die Kosten für eine elektronische Tempotafel betragen laut Stadtbeigeordnetem Theo Valerius (FWG) 2000 bis 2200 Euro und samt Verkehrszählmechanismus 400 Euro mehr.
Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) findet die Idee nach eigenem Bekunden gut, hält sie aber momentan nicht für realisierbar. Er sagt: "Wir haben einen unausgeglichenen Haushalt und bekommen daher für solche eine freiwillige Ausgabe keine Genehmigung der Kommunalaufsicht. Das hat sie uns bereits klipp und klar mitgeteilt." Sein Vorschlag: Den Kauf einer Tempomesstafel in den - hoffentlich ausgeglichenen - Haushalt für 2016 aufnehmen. Das missfiel vielen Ratsmitgliedern. Einige plädierten dafür, einen Spender für eine solche Anlage zu suchen. Andere, wie Dieter Bernardy, schlugen vor, sich schon mal eine Anlage zu leihen - zum Beispiel aus Walsdorf. Und CDU-Fraktionsvorsitzender Stephan Hoffmann sagte: "Wir befürworten den Kauf eines solchen Geräts. Aber dann auch eines mit Verkehrszählung, damit wir unserer Umgehung wieder etwas näher kommen."

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