Stadtrat gegen weitere Abbauflächen

Daun · Die Planungsgemeinschaft Region Trier bekommt in Kürze einen Brief aus Daun. Darin wird sie vom Rat der Stadt aufgefordert, auf eine Erweiterung der Abbauflächen für den Gesteinsabbau in der Vulkaneifel zu verzichten.

 Der Gesteinsabbau beschäftigt die ganze Region: hier ein Protestschild aus Pelm. TV-Foto: Helmut Gassen/Archiv

Der Gesteinsabbau beschäftigt die ganze Region: hier ein Protestschild aus Pelm. TV-Foto: Helmut Gassen/Archiv

Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Daun. Kaum ein anderes Thema hat in den vergangenen Jahren für mehr Gesprächsstoff gesorgt: der geplante Gesteinsabbau in der Vulkaneifel. Der Entwurf des Regionalplans zur Rohstoffsicherung liegt seit dem Frühjahr 2014 vor, er sieht eine Ausweitung der Rohstoffflächen im Kreis von derzeit 400 auf mehr als 2000 Hektar sowie mehrere neue Abbaugebiete vor. Dagegen regt sich viel Protest in der Region.
Der Stadtrat hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema befasst und eine Resolution beschlossen.
Der Textentwurf war dem Rat von der Arbeitsgemeinschaft (AG) Dauner Naturschutzverbände vorgeschlagen worden. Der AG gehören sechs Organisationen an: der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), die Dauner Ortsgruppe des Naturschutzbunds Deutschlands (Nabu), die Ortsgruppe Daun des Eifelvereins, der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, die Kreisjagdgruppe Daun sowie die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.
Nach dem aktuellen rheinland-pfälzischen Landesentwicklungsprogramm gehört der weitaus größte Teil der Vulkaneifel als "Landschaft mit bundesweit einzigartiger vulkanischer Prägung" zu den Erholungs- und Erlebnisräumen mit landesweiter Bedeutung. In diesen gilt für alle Behörden als verbindliche Vorgabe, "die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie den Erholungswert von Natur und Landschaft vorrangig zu sichern und zu entwickeln".
Der Entwurf zum Regionalen Raumordnungsplan sieht jedoch keine Festlegungen zur Umsetzung dieses Ziels vor. Kritiker befürchten deshalb, dass es auch weiterhin möglich wäre, überall Gesteinsabbau zu betreiben und so die einzigartige Vulkanlandschaft noch mehr zu beeinträchtigen.
Der Stadtrat Daun appelliert deshalb in seiner Resolution "nachdrücklich an die Planungsgemeinschaft Region Trier, den Intentionen des Landesplanungsgesetzes zu folgen und die in der Vulkaneifel für den Erhalt des charakteristischen Landschaftsbildes unverzichtbaren Landschaftselemente als Ausschlussgebiete für die Rohstoffsicherung auszuweisen." Im Stadtbereich sind das unter anderem der Asseberg, der Goosberg, das Naturschutzgebiet (NSG) Dauner Maare und das NSG Nerother Kopf. "Wo immer es aufgrund der räumlichen Nähe dieser Gebiete sinnvoll ist, sollte keine punktuelle, sondern eine flächendeckende Ausweisung von Ausschlussgebieten erfolgen", heißt es in der einstimmig beschlossenen Resolution. sts
Extra

Zur umstrittenen Raumordnungsplanung mit Erweiterung der Flächen für den Gesteinsabbau in der Vulkaneifel hat das Wirtschaftsministerium einen runden Tisch anregt. Erläutert wird er von Staatssekretär Uwe Hüser bei einem Informationsabend am Mittwoch, 13. Mai, um 18 Uhr in der Stadthalle Rondell in Gerolstein. Eingeladen sind Vertreter der Planungsgemeinschaft Trier, der Naturschutzverbände, der Interessengemeinschaft Eifelvulkane sowie ein Geologe. sts

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